Reiter der Apokalypse…
Wie so oft im Leben beginnt manches ein bisschen zaghaft und entwickelt sich dann zunehmends schneller um schliesslich in einer mittelschweren Katastrophe zu enden. So oder aehnlich kann man die Entwicklung des Oelverbrauchs unseres Summer Wagons wohl auch beschreiben. Zum Beginn der Reise sah alles noch relativ gut aus, unser geliebtes Automobil hatte, als wir es freudestrahlend kauften, die besten Jahre vielleicht schon hinter sich, erweckte aber den Anschein kompetenter asiatischer Konstruktionskunst. Ein paar verlorene Troepfchen Oel hier und da stoerten uns nicht, ein 20 Jahre alter Wagen muss einfach Oel verlieren. So blieb der Verbrauch oder besser der Verlust des Oels bis vor einigen Wochen definitiv im Rahmen, ab und an musten wir ein wenig nachfuellen. Tata! Das hat sich nun geaendert. Durch imensen Oelverlust sahen wir uns, wohl oder uebel, genoetigt eine Werkstatt aufzusuchen…eine fuer den gemeinen Reisenden nicht ganz ungefaehrliche Situation, die mit, nicht ganz unerheblichen, Mehrkosten verbunden sein kann. So auch bei uns. Die erste Werkstatt der Wahl bestaetigte, was wir bereits unterbewusst verarbeitet hatten. Eine Seitendichtung des liegend eingebauten Motors ist undicht…obwohl…”undicht” ist vielleicht das falsche Wort…offen ist wohl besser. Da ein Termin zur Ausfuehrung der Arbeiten nicht in absehbarer Zeit zu vereinbaren war, sind wir schnell zum Subaru Dealer Himself gefahren. Das Ergebnis auch hier eher ernuechternd. Die Reparatur wird wohl irgendetwas zwischen 500 + 700 $ kosten, Montag morgens um 800 gehts los. Aber, wenn ich mir die Bilder so anschaue, ist es vielleicht auch wirklich langsam Zeit. Beim laufenden Motor tropft das Oel naemlich nicht gemaechtlich raus sondern spritzt vielmehr unkontrolliert ueber den Unterboden. Und, ja, 1 Liter Oel auf 500 km ist wohl auch zuviel. Alles nicht so schoen. Wir sind gespannt, wie es ausgeht. Montag Abend wissen wir mehr…[Update:] Glueck im Unglueck ist doch das, was man braucht: 475,50 $ (~300 €) fuer 6 Stunden Arbeit. Darueber kann man nicht meckern…der Summer Wagon und seine Besitzer sind gluecklich und rasen nun weiter, wie immer auf der Suche nach mehr Abenteuer und noch billigerem Vergnuegen…
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Comments are off for this postThe Castle
“Hi, Elaine, hier ist Sme, erinnerst du dich noch an uns? Wir haben uns im Pool in Alice Springs kennengelernt….ja, genau, uns gehts auch gut, wir sind grade in Melbourne und wenn das Angebot noch steht, kommen wir euch gerne mal besuchen! Morgen ist prima, ja, wir sind am Nachmittag da….vielleicht auf einen Kaffee? Alles klar, wir freuen uns auch…bis morgen, Ciao!” Klick, Telefonat beendet und wieder ein Plan mehr……Gesagt, getan, auf gings: Wir sind also am naechsten Tag auf dem beschwerlichen Weg aus dem schoenen Melbourne und kaempfen uns wie besessen durch den Stadtverkehr. Schwierig. Zwei Stunden spaeter und 60 km ausserhalb des Stadtzentrums haben wir es geschaft, wir erreichen das wunderschoene King Lake. Auf ueber 500 Metern Hoehe ist es direkt ein bisschen kuehler, das Wetter spielt aber mit und begruesst uns mit Sonne, wieder mal. Elaine und Gary (52+65 Jahre alt) freuen sich dann auch tatsaechlich, dass wir sie, wie im Pool angekuendigt, irgendwann mal besuchen kommen. Und zwar jetzt. Der ungewohnte Luxus irritiert uns Nomaden, denn sie bewohnen ein ansehnliches und auesserst huebsches Haus am Rand des Oertchens, genannt: “The Castle”. Einen Kaffee spaeter sind wir eingeladen, die Nacht bei ihnen zu verbringen, was wir nicht schaffen abzulehnen, da die Aussicht, in einem echten Bett zu uebernachten, fuer uns Zeltkinder einfach viel zu verfuehrerisch ist. Wir bleiben gerne und haben einen ziemlich lustigen, weingeschwaengerten Abend. Es gibt viel zu erzaehlen, wir quatschten praktisch den ganzen Abend. Wirklich, sehr lustig. Davon ausgehend, am naechsten Morgen gemuetlich abzureisen, machen wir anstalten aufzubrechen und werden prompt aufgehalten und eingeladen eine weitere Nacht zu bleiben und ausserdem Gast ihrer Party am Abend zu sein. Gary hat 40 Gaeste eingeladen, darunter viele seiner ehemaligen Angestellten, da er seit August in Rente ist und nochmal mit ihnen feiern will. Party, Party, Party!!! Das hoert sich vielversprechend an: Wir bleiben gerne, nochmal. Nachdem wir bei den Vorbereitungen ein bisschen mitgeholfen haben, kommen gegen 1400 die ersten Gaeste, darunter viel Familie und deren Anhang….naja, und die ersten Biere werden gereicht. Australier feiern sehr unkompliziert und ziemlich ausgelassen, sehr nett anzusehen und noch viel netter mitzumachen. Wir lernen daher nach und nach die komplette Familie kennen, haben mit jeden mindesten kurz ueber unser Leben gesprochen und werden dann zu den Ex-Kollegen weitergereicht, wo wir u.a. lange mit Mario (den Italiener), Greg (dem Kuenstler) und Andrew (dem Griechen) diskutieren. Wir sind direkt integriert, sozial wie kulturell. Der Fall der Mauer ist ein Thema, aber auch Wirtschaft, Politik und Sport werden angesprochen…dazwischen gibt es ein ordentliches BBQ, Bier und Wein. Sehr lustiger Abend in fantstischer Gesellschaft. Top. Das richtige Australien lernt man wohl erst kennen, wenn man von den Touristenecken weg kommt und in australischen Wohnzimmern steht.
Comments are off for this postWeder Fisch noch…oder besser: Wo fange ich an?
Was macht man, wenn man eine Grossstadt erkunden will? Genau, man sucht sich am besten erstmal einen Platz zum Schlafen und stuerzt sich dann ins Getuemmel. So haben wir es auch in Melbourne gemacht. Da wir, aus religioesen Gruenden, nur auf Campingplaetzen residieren, hatte das mal wieder seinen ganz eingenen Flair. Touristeninformationen, normalerweise die ersten Anlaufstelle, wenn es um Informationen ueber Unterkuenfte aller Art geht, haben in Grossstaedten die interessante Eigenart, dass sie keinerlei Informationen zu Campingplaetzen vorhalten. Hehe. Wunderbar! Darauf vorbereitet, haben wir unseren Trip nach Melbourne so geplant, wie alle anderen Reisenden es vermutlich auch machen und haben den im Guide empfohlenen Caravanpark angesteuert. Die, unter normalen Umstaenden, sicherlich schlechteste Wahl: 1. Die Dichte der anzutreffenden Deutschen ist in der Regel abartig hoch und beinahe unertraeglich. Der Erfahrungswert bislang: Deutsche im Urlaub zu treffen ist nicht spannend, daher meiden wir sie. 2. Alle im Guide empfohlenen Campsites haben den Nachteil, dass sie sich fuer etwas Besseres halten, dementsprechend anstrengend ist das Personal und der Preis. Unser Platz der Wahl, der Big4 in Stadtteil Braybrook, hat preislich den Vogel abgeschossen, 36 $ / Nacht ist das teuerste, was wir bislang fuer 2 Personen jemals in Australien zahlen mussten. Und sicherlich nicht angemessen. Aber, wie es im Leben so ist, wer im Zentrum der Stadt (naja, 9 km ausserhalb) campen will, muss leiden. Und das gerne! Angekommen im strahlenden Sonnenschein haben wir es (fuer 36 $!!!) am ersten Tag ruhig angehen lassen und lagen einfach in der Sonne. Fuer den naechsten Tag war geplant, die Stadt zu erkunden. Auf meine Frage im Office, ob der Besuch der Innenstadt mit dem Auto ein eher zweifelhaftes Vergnuegen sei, antwortete eine Mitarbeiterin, dass sie seit 5 Jahren (!!!) nicht mehr im Zentrum war und eine Andere, dass sie mal vor Monaten mit dem Bus ein Konzert besucht hat und ihr dabei leere Parkplaetze aufgefallen seien (!!!???). Ratlos haben wir uns fuer eine Reise mit dem Linienbus entschieden, fuer den Moment, gefuehlsmaessig, die bessere Wahl. Und, es kam, wie es kommen musste, der naechste Tag begann mit Regen. So, wie wir es moegen. Aber, wen stoert schon Regen, wenn man eine Stadt erkunden darf? Der Bus war am Ende die bessere Wahl, Parkplaetze sind zwar vorhanden, 30 $ fuer ein Tagesticket im Parkhaus standen 13 $ fuer 2 Tagestickets mit dem Bus gegenueber. Dann ist es soweit, wir sind drin! Und: Melbourne ist grossartig! Eine schnelle, schoene, Multi-Kulti-Stadt. Freundliche Asiaten, hecktische Griechen, lockere Kuenstler, schicke Businessmaedchen in knappen Roecken, verschiedene Gerueche an jeder Ecke, Penner, unterschiedlichste Laeden, viele Cafès, unzaehlige Galerien, Maerkte und schoene Kirchen, kurz und knapp: Alles, was eine Grossstadt braucht. Toll! Nachdem der erste Schock unseres Gluecks mit einem Kaffee runtergespuelt war, haben wir einige Stunden lang Haupt- und Nebenstrassen erkundet und einfach einen schoenen Tag gehabt, voellig unabhaengig vom Wetter. Melbourne ist die erste Stadt (nach Sydney), die den Namen Grossstadt tragen darf. Schoener Tag! Nachtrag: Am Tag danach ist uns morgens (auf der Campsite) aufgefallen, dass an Regs neuem Pullover die elektronische Diebstahlsicherung noch dranhaengt. Meine beherzten Anstrengungen, das verdammte Ding mit schwerem Werkzeug abzukriegen scheiterten voellig. Wir mussten also nochmal in die Stadt, weils so schoen ist! Diesmal mit dem Wagen unterwegs, sind wir die gespeicherte Busroute nachgefahren. Naja, was soll ich sagen, Melbournes Innenstadt mit dem Auto zu bereisen ist nicht annaehernd so spannend wie die Koelner Rushour am Freitag. Total locker, alles prima, wie so oft!
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Comments are off for this postDon’t believe the hype!
Australische Jugendkultur ist wohl ein Thema fuer sich. Fangen wir ruhig mal bei etwas kulturell Wichtigem und somit in Europa an. Voellig unterschiedliche Jugenstile treffen in der alten, westlichen Welt aufeinander. Bauern, Punks, Hippies, Freunde des New Age, Normalos, Gothics, u.s.w.. Jede Richtung hat seine eigenen Helden, seine Musik, Kultur, Klamotten, was auch immer. Australien wirkt, abgesehen von den Grossstaedten, was Jugendkultur angeht, ein bisschen eintoenig. Junge Menschen tragen hier in der Regel Kleidung der Marke Billabong (o.ae.) und sehen somit fast alle gleich aus. Hippe Haare, Sonnenbrille, dickes Grinsen, Shorts, T-Shirt, FlipFlops, that’s it. Fertig ist der typische (meist sehr nette) maenliche, australische Jugendliche. So einfach ist das. Die Surferkultur (siehe im Lexikon unter: Torquay) ist schuld, dass alle Leutchen rumlaufen, als ob sie grade ihr Board auf den Wagen geschmissen haben und nun vom Strand nach Hause wollen. Egal, wieviele hunderte Kilometer man vom Strand weg ist, die Leutchen sehen alle immer aehnlich aus. Surfen ist hip, verdammt hip! Doch, was bleibt? Ist es an den hippsten Orten, da wo alles anfing, auch wirklich gut? Wir wollten es wissen und haben uns ins Mekka des Surferns aufgemacht, an den Ort, wo angeblich Helden an jeder Ecke stehen, wo Boards mit zum Shoppen genommen werden, wohin sich alle Maedchen wuenschen, weil es vor wilden, gutaussehenden Surfern nur so wimmelt, wo Alle Style haben, wo die besten Wellen reinlaufen und wo aus Jungs Maenner werden. Wir sind nach Torquay gefahren. Ergebnis: Uiuiui! Weil Torqay einer der wenigen Orte auf unsere gesamten Reise war, der noch haesslicher ist, als im Guide beschrieben und die Leute vor Coolheit kam noch gehen koennen, haben wir beschlossen nicht ein einziges Photo davon zu veroeffentlichen und euch stattdessen Bilder von der Wiese hinter unsere Campsite zu zeigen. Die sind naemlich schoen und haben Style. Ein Tip noch: Geht nicht nach Torquay…wir fanden bessere Wellen und nettere Surfer an den unzaehligen, wunderschoenen und bislang “unenddeckten” Stellen der Ostkueste. Torquay ist nicht den Platz wert, auf dem es gebaut is. Don’t believe the hype!
2 commentsGreat Asian Road
Ab Warnambool kann man sich entscheiden entweder schnell nach Melbourne zu rasen oder an der Kueste entlang der Great Ocean Road zu folgen. Wir haben den langsamen, aber schoenen Weg am Meer entlang gewaehlt, freudig erregt und gut gelaunt. Vieles gibt es zu entdecken. Vor allem aber eine sehr steinige, felsige Kueste, die vermutlich dann am besten wirkt, wenn das Wetter sich von seiner schoensten Seite zeigt. Da wir leider darauf immer noch keinen Einfluss haben, war es bewoelkt, kalt und ab und an gab es, zur Feier des Tages, auch ein paar Schauer. Fuer uns eine schwierige Situation…denn, wie erklaeren wir das bitte daheim? Die Bilder erscheinen matt, grau und ohne die gewohnte Sonne einfach nicht so schoen, wie die Familie und der geneigte Leser es sonst gewohnt ist. Das ist deswegen so tragisch, weil wir davon ausgehen, dass die Artikel sowieso nicht gelesen werden und nur die Bilder die Leserschar auf die Seite treibt. Da das hier daher jetzt sowieso niemand liest, kann ich an der Stelle auch einfach meinem Papa zur (2ten) Hochzeit gratulieren, mein Beileid ueber den ueberraschenden Tod von Michael Engelhardt ausdruecken, mich nochmal uebers Wetter beschweren, unsere Familie, die Ex-Kollegen und Achim, Aka, Alex, Andi, Anja, Anna, Ari, Benni, Ben, Beate, Bob, Chris, Christa, Christopher, Claus, Coco, Dagmar, Daniel, David, Dr. Strange, Donna, Die Kantinenchefin, Elena, Elke, Eva, Erik, Felix, Gerd, Gina, Gregor, Hannah, Hans, Hans-Peter, Hermann, Hilde, Iris, Isa, Iltis2000, Jayne, Jasper, Jenny, Jochen, Joerg, Jonas, Juergen, Kramps, Kerrin, Klaus, Koko, Laura, Leen, Lena, Jim, Ludwig, Maik, Max, Manfred, Manni, Manuel, Marc, Marcel, Mario, Marius, Martin(a), Mathias, Mattes, Craig, Mel, Michael, Miri, Mutti, Nikki, Oli, Olli, Olivier, Patrick, Peter, Phillip, Pinocchio, Froschmann, Ralf, Gerd+Guenther, Robert, Ram, Reg, Rob, Ronen, Sabine, Silke, Sandra, Sarah, Sean, Sebi, Sigrid, Simon(e), Ska, Steffi, Stacey, Stephan, Theresia, Thomas, Timm, Tobi, Thorsten, Ulli, Ufo, Ute, Verena, Walter Z., Woerni, Woody, Yvonne, Zas Zorro und vor allem Alle, die wir vergessen haben, herzlich gruessen, nochmal darauf hinweisen, dass in Australien Linksverkehr herscht (ist spannend, ruhig mal in der Heimat ausprobieren!) und zu guter Letzt nochmal drauf hinweisen, dass ich sehr stolz bin, dass meine Grossmutter mit ihren fast 80 Jahren auch froehlich im Internet mitliest (also, aehm, Bilder schaut) und sich sehr darueber freut, dass das Weltennetz so wahnsinnig informativ ist. Um nochmal drauf zurueckzukommen…die Great Ocean Road ist schoen, hat uns aber nicht soooo vom Hocker gehauen. Alles ist mal wieder wahnsinnig touristisch, vermutlich auch zu Recht. Die Felsen sehen zwar ziemlich nett aus, wuerden aber noch besser wirken, wenn man sie fuer sich alleine haette. Und, nachdem wir uns zuletzt wunderten, wo all die Asiaten hin sind, fanden wir hier die Antwort. Auf der G.O. Road. Damit hat sich die Formel mal wieder bewahrheitet: Alle Asiaten sind dort zu finden, wofuer am meisten geworben wird. Naja, spaetestens als wir festgestellt haben, dass von den 12 Aposteln nur noch 4 im Meer stehen und der Rest als zusammengefallener Steinhaufen darauf wartet, weggeschwemt zu werden, hatten wir genug gesehen. Wir mussten weiter, weiter, weiter…auf der Suche nach dem wahren Australien.
7 commentsWir sehen uns spaeter
Manchmal merkt man erst nachher, was man an bestimmten Sachen hatte. Spaetestens dann, wenn sie nicht mehr da sind. Nachdem mich mein geliebter Campingstuhl knapp 7 Monate begleitet hat, durch schoene (und noch schoenere) und natuerlich auch durch schwere Zeiten, heisst es nun Abschied nehmen. Alles kam ganz unerwartet und schliesslich sehr schnell. Eine unueberlegte Bewegung meinerseits veranlasste eine Lehne (meine Lieblingslehne!) dazu, sich das Dasein als Armlehne nochmal durch den Kopf gehen zu lassen, um festzustellen, dass der Druck von oben einfach zu gross ist. Mit einem Knacken und ohne grosses Zoegern brach sie aus ihrem gewohnten Umfeld aus und machte sich auf, vielleicht in eine bessere Zukunft. Ich kann dazu nur sagen, Hut ab! Liebe Lehne, lieber Campingstuhl…ihr fehlt mir sehr und es war eine schoene Zeit. Mein Entschluss, mich von euch zu trennen, ist nicht persoenlicher, sondern vielmehr praktischer Natur. Wir koennen so einfach nicht mehr miteinander auskommen. Die gemeinsame Zeit war grossartig und toll! Vielen Dank fuer alles, vor allem fuer den grossartigen Halt. Ihr fehlt mir und wir sehen uns in einem anderen Leben sicher wieder…
Comments are off for this postZeit? Mir doch egal…
Man ist als Camper doch schon ziemlich vom Wetter abhaengig und das zeigt sich nicht immer von der besten Seite. Die Weisheit, dass in Australiern immer gutes Wetter ist, kann man getrost vergessen. Von der Badehose bis zum Winterdress ist alles irgendwann mal zu gebrauchen. Regen ist dabei wohl mittlerweile nicht mehr konstant das ganz grosse Thema (weil es einfach viel zu trocken ist), dafuer war es zuletzt sehr oft verdammt kalt. Und weil grade Fruehling herscht, teilweise auch sehr windig. Das beides auch noch in Kombination ist dann leider unglaublich nervig. Wie dem auch sei, wir trotzen dem Wetter und kommen mit unserm Heizoeffchen gut zurecht. Irgendwie. Auf gehts: Der naechste Trip fuehrte uns von Robe nach Mt. Gambier, wieder mal einem Minenoertchen und die letzte groessere Ansammlung von Leutchen in South Australia auf dem Weg nach Melbourne. 30.000 Menschen leben hier friedlich miteinander und geniessen die Moeglichkeit, jedes Wochenende um ihren Blue Lake (und niemand weiss, warum er soooo blau schimmert) zu wandern oder eines ihrer Sinkholes zu bestaunen. Wir haben froehlich mitgemacht, freuten uns zusaetzlich ueber umfangreiche Informationen zum Thema Vulkankrater und sind nach 2 Tage abgereist, puenktlich zum Beginn des Mt. Gambier Festivals, einer kirmesartigen Veranstaltung, bei der u.a. auch ein Schnellholzhackenwettbewerb stattfindet. Yes! Brauchen wir wirklich nicht sehen. Dafuer war der Wildlife Park sehr schoen, auch wenn uns das Schild iritiert hat, dass ausdruecklich besagte “nur” den eigenen Muell zu entfernen und nicht den der anderen. Mmh. Nachdem es dann doch regnete (wir sind die Regenmacher!!!) sind wir, ohne zurueckzublicken, abgereist. Tschoe! Auf dem Weg nach Warnambool passieren wir wieder mal eine Grenze und merken rund eine Woche lang nicht, dass Victoria in einer anderen Zeitzone liegt und unsere Uhren eine halbe Stunde zu langsam sind. Im Nachhinein faellt einem dann auch ein, dass man sich wunderte, warum viele Geschaefte so frueh schlossen…! Hehe. Zuviel Urlaub macht offensichtlich nachlaessig. Zeit? Mir doch egal! Warnambool war nochmal richtig schoen, eine nette Studentenstadt mit viele Cafès, einem wunderschoenem Strand und tagsueber hervorragendem Wetter. Nachts war es natuerlich einfach nur bitterkalt und ungemuetlich. Im naeheren Umkreis gibt es dann auch einiges zu tun…viele Antiquitaetenlaeden laden zum Stoebern ein, der Friedhof ist einer der schoensten, den wir bisher gesehen haben (weil sehr alt) und im Tower Hill National Park gibt es schoene Wanderung, auf denen Emus und allerlei anderes Getier zu sehen ist. Betreten darf man ihn allerdings nur, wenn man sich dazu entscheidet, seine Feuerwaffen im Auto zu lassen. Die sind naemlich, warum auch ewig, nicht erlaubt. Komisch. Manchmal wundert man sich mehr als sonst…
Comments are off for this postErwartungen, Menschen usw.
Wenn man nichts erwartet, wird man ab und an wirklich freudig ueberrascht. Das Oertchen Robe war so eine positive Ueberraschung. 1846 gegruendet und durch einen beachtlichen Aufschwung ueber die letzten 160 Jahre bis auf, sage und schreibe, 950 Einwohner angewachsen (hoehoehoeooooeeeeeeee), liegt Robe trotzdem relativ unbeachtet von der gesamten restlichen Welt sehr malerisch und schoen direkt am Meer. Ein kleiner Fischerort und auch wirklich nicht viel mehr. Einige Laeden, ein paar Cafes, ein Kino und ein bisschen Nippes, genannt Kunst, gibt es hier. Sehr viel Urlaubsathmosphaere und somit genau das, worauf wir nicht vorbereitet waren. Der Campingplatz der Wahl liegt auf einigen Klippen und ueberblickt das offene Meer. Kurz und knapp, es ist wirklich schoen hier. Der perfekte Ort um einfach seine Seele baumeln zu lassen und sich endlich wieder mit den Dingen zu beschaeftigen, zu denen man sonst nicht kommt. Das haben wir dann einfach mal gemacht…
Interessant ist an Orten, in denen man ein bisschen laenger bleibt, immer die Entwicklung der Menschen und ihres Sozialverhaltens. Wie Einwohner und Shopbesitzer nach einigen Tagen anfangen, einen auf der Strasse zu erkennen (+ moeglicherweise sogar zu gruessen) und man vom Cafepersonal (nach dem zweiten Besuch) so stuermisch begruesst wird, als ob man ein langjaehriger Kunde, mit der Tochter des Chefs verheiratet und der Ueberbringer eines 1.000.000 $ Checks in einer Person ist. Immer wieder ueberraschend herzlich. Ja, Urlaub hat doch immer eine sehr soziale Komponente, die mitunter auch ein bisschen anstrengend sein kann. Auf Campingplaetzen z.B. residieren vor allem, und das duerfte keine besondere Ueberraschung sein, vor allem Urlauber. Zum groessten Teil sind das Australier, gemischt mit, je nach dem wo man sich befindet, einer mehr oder weniger grossen Anzahl Europaer. Asiaten findet man fast nie auf Campingplaetzen. Waehrend wir aus religioesen Gruenden versuchen Kontakte mit Deutschen zu vermeiden und die meisten Deutschen das mit uns aehnlich halten (ob das an der Kultur liegt?), wird man von praktisch jeden Australier ueberall und immer sehr schnell ins Gespraech genommen. Sicherlich oft ein grosser Vorteil, da der Start eines, mitunter, tiefen Gespraechs somit sehr leicht von der Hand geht. Auf der anderen Seite hat das aber auch beachtliche Nachteile. Wir haben so mittlerweile, grob gerechnet, wohl einige hundert Male erzaehlt, was wir hier machen, wo wir waren und was wir noch vorhaben. Wir haben sogar schon drueber nachgedacht, kurze Handouts vorzubereiten, um die Gespraeche abzukuerzen. Egal, die Australier sind ein nettes Volk und somit macht es meistens Spass mit ihnen zu reden. Manchmal merkt man die Unterschiede der Kulturen aber sehr deutlich, vor allem in Dingen der Organisation: Nachdem wir heute in der Rezeption nach der Fernbedienung fuer den eingeschlossenen Fernseher in der Campkitchen gefragt haben, antwortet die nette, aber perplexe Dame, dass es nicht ueblich waere den Fernbedienung herauszugeben. Tata! Auf meine Gegenfrage, wie der Fernseher dann wohl zu bedienen sein, sagte sie laechelnd, dass sie normalerweise vorbeikommt, das gewuenschte Programm einschaltet und spaeter den Fernseher wieder ausknippst. Hihi, ich habe versucht zu erklaeren, dass das in DE unueblich sei, aber sie bestand darauf. Wir haben dann dankend abgelehnt, ich wollte auf die Lautstaerkenproblematik dann auch nicht mehr eingehen. Wenn mir das jemand in Deutschland so erklaert haette, wuerde ich ihn definitiv fuer einen sehr, sehr boesen Menschen halten. In Australien aber muss man davon ausgehen, dass die Leutchen einfach nicht darueber nachgedacht haben, dass es vielleicht praktischer waere, die Fernbedienung einfach rauszugeben. Unsere Vermutung hier: Sie haben das einfach nicht als moegliche Loesung in Erwaehnung gezogen. Lustiges Volk, die Australier.
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Wenn irgendwas mit 23 anfaengt sollte man skeptisch werden. Fuer den Australier mag es ganz wunderbar sein, fuer uns ist es einfach bares Geld, welches wir verlieren. Die Regel ist ganz einfach…desto besser es Australiens Wirtschaft geht, desto weniger Geld erhalten wir beim Abheben vom Geldautomaten. Waehrend am Anfang der Reise 500 AUS$ etwas weniger als 300 € gekostet haben, zahlen wir mittlerweile knapp 320 €. Skandal! Ich jedenfalls wuensche mir eine kleine australische Wirtschaftskrise, wenigstens andauernd bis wir das Land verlassen. Ob da wohl mal jemand was machen koennte? Und bitte, Dr. Strange!!! ;-)
1 commentAugen auf!
Auf dem langen Weg zwischen der Fleurieu Peninsula und Melbourne gibt es angeblich viel zu sehen. Gut das, dachten wir und haben uns viel Muehe geben, Spannendes zu entdecken. Der Weg um den Suedzipfel Australiens fuehrte uns schnell zum Murray River, den wir elegant mit einer Faehre ueberqueren durften, ein kostenloser Service nebenbei bemerkt. Weiterhin verlief der Highway oft relativ nah am Wasser entlang, vorbei am Coorong National Park, einem 145 km langen, parallel zur Kueste verlaufendem Gemisch aus Wassertuempeln, Lagunen, Duenen und Seen. Hoert sich ganz nett an und ist es vielleicht auch, wenn man denn gutes Wetter hat. Hatten wir aber nicht. Bei uns hat es geregnet. Naja, und wenn man sich dann mal physisch in den Park getraut hat, hatte man das Gefuehl man steht neben einem Fischkutter, der Fischabfaelle transportiert. Es stank. Aber so ist Natur eben. Pelikane gab es dafuer reichlich und gesund und froehlich sind wir weiter nach Kingston SE gereist, einem Ort, der an Belanglosigkeit vermutlich kaum zu ueberbieten waere, gabe es da nicht die Big Lobster und eine ausgezeichnete Fischbude – “Lacepede Lobster” – direkt am Pier. Tatsaechlich sind die Meeresfruechte so gut, dass man sich wundert, wie man sie vorher irgendwo anders essen und gluecklich dabei sein konnte. Satt und zufrieden haben wir anschliessend versucht unser Etappenziel, das kleine Oertchen “Robe” zu erreichen. Waehrend sich in Europa Landschaft nie voellig abrupt aendert, passiert das in Australien praktisch dauernd. Darauf vorbereitet, dass der Weg ab Kingston genauso langweilig und eintoenig sein wuerde, wurden wir daraufhin eines besseren belehrt. Nach einigen Kilometern erwartete uns, hinter einigen Huegeln, saftiges Weideland, Weinstoecke und Kiefernwaelder. Was ausgerechnet Kiefern da zu suchen hatten, bleibt wohl fuer immer ein Raetsel. Wie dem auch sei, animiert durch die fantastisch gruene und saftige Landschaft haben wir uns dazu hinreissen lassen, ausgiebig und anhaltend durch die Seitenfenster zu schauen, was, zugegebenermassen, nicht immer die beste Wahl ist. Vor allem, da mindestens ein Passagier – gerne der Fahrer – die Strasse im Blickfeld behalten sollte. Und so kam der Moment, auf den man in Australien immer wartet und doch nie wirklich vorbereitet ist. Waehrend einer lebhaften Diskussion ueber die unterschiedliche Farbe der grasenden Kuehe, machte ein knapp 2 Meter grosses Emu von seinem gotgegebenem Recht Gebrauch, jederzeit und wann immer es moechte, die Strasse zu ueberqueren. So auch jetzt und das direkt vor unserem Wagen. Ein normalerweise sicher schoener Moment jedes Reisenden, aus der Ferne und mit einer Kamera betrachtet…in unserem Fall der Ausloeser eines beachtlichen Verzoegerungsvorganges, zum einen um dem armen Tier nicht den Spass des Tages zu vermiesen und zum anderen die Unversehrtheit des Wagens und vor allem dessen Insassen zu garantieren. Glueck gehabt, kann man da nur sagen. Um Haaresbreite haben wir das Emu verpasst. Ein Aufprall mit knap 100 km/Std. haette beiden Parteien keinen Spass bereitet. Merke: Emus haben immer Vorfahrt. Puh.
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Rueckblick: Ab und an passieren doch erstaunliche und unfassbare Dinge. So auch in Hahndorf. Alles hat eigentlich in Alice Springs angefangen. Wir sassen Abends gemuetlich in der Campkitchen, als wir mit Gerd + Guenther (N. v. d. Red. g.) ins Gespraech kamen. Der Abend verlief sehr redselig und insgesamt ziemlich spannend, rueckblickend. G+G reisen durch Australien, oh Wunder, und werden dies ueber einen Zeitraum von 7 Wochen machen. Beide haben sich, man hoere und staune, 2 Jahre lang auf die Reise vorbereitet. Wirklich…2 Jahre! Sehr krass, wow! Da unser persoenlicher Trip ein “bisschen” laenger dauert und wesentlich spontaner geplant wurde, war teils kontroverser Gespraechsstoff garantiert. Waehrend sich unsere Planung praktisch mit jeder kommenden Kreuzung und jedem interessanten Strassenschild aendern kann, haben die beiden ihre 7 Wochen in Australien von DE aus komplett, bis auf jeden einzelnen Tag, planen lassen. Sie wussten z.B., dass sie an einem bestimmten Tag Uluru sehen wuerden. Fuer uns undenkbar und auch nicht Sinn der Sache. Egal. Deutsche Gruendlichkeit eben. Lange Rede, kurzer Sinn. Man sieht sich im Leben immer zweimal, so sagt man…wir hingegen haben G+G mittlerweile schon zum dritten Mal getroffen. 1. Auf der Campsite in Alice Springs 2. Mitten in Adelaide (und Adelaide ist nicht grade so klein) 3. Vor den oeffentlichen Toiletten (ja, genau da) in Hanhdorf, einer laut Reisefuehrer aeltesten deutschen Siedlung in den Bergen Adelaides, gegruendet von einen Herrn Hahn, seines Zeichens Schiffskapitain, der die erste Ladung in Preussen verfolgter Lutheraner im Jahre 1839 dorthin brachte. Wir haben uns daraufhin dazu hinreissen lassen, gemeinsam Gulaschsuppe und Bratwurst zu verkoestigen und unsere Beziehung zu pflegen. Ergebnis: Deutschland lebe hoch, hoch, hoch! Vielleicht hat alles einen Sinn, auch wenn man ihn oft nicht im Ansatz erkennen kann…
Comments are off for this postFleurieu Peninsula, starte mit G: Goolwa
Wer glaubt Goolwas Zeit ist abgelaufen, liegt vielleicht nicht so ganz falsch. Seit 1880 (!) eine Bahnstrecke vom Oertchen Murray Bridge nach Adelaide gebaut wurde, hat Goolwas Hafen zunehmend an Bedeutung verloren. Schade. Das ist aber eigentlich auch total egal, da das Staedtchen eigentlich alles hat, was man sich als Reisender wuenscht. Einen schoenen Strand, ein bisschen Infrastruktur, nette Cafès und schoene Campsites. Ausserdem ist es ein prima Startplatz um nach Port Elliot oder nach Victor Habor zu kommen wo es von allem noch ein bisschen mehr gibt. Victor Habor schreibt sich uebrigens wirklich ohne “u”, da den Kollegen damals, bei der Uebersendung des Namens nach England, ein Rechtschreibfehler unterlaufen ist. Such ist life. Niemand ist perfekt Wir wollten in VH die Walsituation pruefen, waren aber leider einen Monat zu spaet…die Wale haben diese Ecke verlassen. Zu spaet, zu spaet. Dafuer gab es am wunderschoenen Strand von Port Elliot, im durch die Fruehlingsstuerme aufgewirbelten Meer, echte und wahrhaft lebendige Seeloewen. Natur pur und das alles ganz umsonst und ohne irgendwelche gebuchten Touren live zu erleben. Aber: Auf den Photos sieht alles schoen warm und urlaubshaft aus…und, so war es auch. Was man nicht sieht ist, dass es Abends bitterkalt wird. Irgendwas zwischen 5+10 Grad macht im Zelt wirklich keinen Spass. So ist es im Moment leider im Sueden. Kalt! Loesung: Wir haben, gezwungenermassen, 11$ investiert (aehm, bar bezahlt!) und uns ein elektrisches Heizoefchen zugelegt. Die letzten Tage waren naemlich kalt und konstant windig, was mich als alten Windsurfer umso mehr schmerzt, als dass es offensichtlich nirgendwo in Australien moeglich ist, Windsurfgear zu mieten. Man muss sich die Situation vorstellen: Es gibt Wind, reichlich Wasser und somit alle Vorraussetzungen, die sich der froehliche Surfer wuenscht. Aber, es gibt kein Surfzeug! Arghhhhh! Ist wohl wie ein Wein ohne Glas, ein Auto ohne Reifen, ein Tag ohne Sonne oder eine Reise ohne Reg. Einfach total fuern Arsch!
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Wenn es einen australischen Sender gibt (ja, Radio gibt es hier noch!), den wir ziemlich uneingeschraenkt empfehlen koennen, dann ist es TripleJ(.net.au). Zeitgenoessische Musik, vorwiegend gitarrenorientiert, erfreut das Ohr soweit der Empfang reicht. Viel Information, gerne auch Bandfeatures, Interviews oder Livekonzerte runden das Bild ab. Oft unter verschiedenen Frequenzen zu finden und trotzdem landesweit erhaeltlich, ist dies der Sender, den das junge Australien und vermutlich alle Backpacker hoeren. Nachrichten beschraenken sich aufs wesentliche und sind trotzdem informativ. Um es kurz zu machen: Es ist der einzige landesweite Sender, der vorwiegend gute Musik spielt und wenn ihr Spass dran haben koenntet, hoert einfach mal rein. (Nein, Dr. Strange, es gibt kaum Polka und bislang ist auch kein einziger griechischer Song zu hoeren gewesen! Sorry.)
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Comments are off for this postAdelaide stirbt!
Das oder aehnliches hoert man ziemlich haeufig, wenn man sich mit Australiern unterhaelt: Adelaide ist langweilig, Adelaide geht unter, Melbourne ist besser, etc.. Wir haben alle Ratschlaege ignoriert und sind hingefahren. Zum einen, weil Regs Mum von Adelaide abfliegen musste (Ciao Christa, schoen dass du da warst…! Beim naechsten Mal gerne wieder!), zum anderen, weil die Stadt doch einiges zu bieten hat. Wir empfehlen als Erstes, die Campingplaetze in der Innenstadt zu meiden. Es gibt naemlich nettere Plaetze an den huebschen Straenden. Wir sind nach einiger Sucherei in der Naehe des Stadtteils Brighton (ja, es gibt auch einen Pier) abgestiegen. Ziemlich teuer und auch recht ueberfuellt, dafuer aber eben ein bisschen ruhiger und, tatatataaaaa, direkt am Meer gelegen. Das Stadtzentrum ist von dort auch nur rund 10 km entfernt. Top, geht doch. Adelaide ist, obwohl angeblich 1.400.000 Menschen dort leben, recht einfach mit dem Auto zu erfahren. Alle Hauptstrassen fuehren naemlich ins Stadtzentrum und damit (auch) direkt in die Shoppingmeile. Diese sollte man gesehen haben, muss man aber nicht unbedingt. Shopping ist wohl ueberall gleich, so auch hier. Aber, die Innenstadt ist gruen und uebersichtlich, also steht einer Erkundungstour zu Fuss nicht viel im Wege. Schoen sind, nebenbei bemerkt, die ungewohnt alten Gebauede. Garniert wird das Stadtbild zusaetzlich mit modernen Buerokomplexen, die sich aber ganz nett einfuegen. In der Kombi sieht daher alles ganz huebsch und ziemlich aufgeraeumt aus. Schoen. Spannend und ein Muss im Zentrum Adelaides sind “The Markets”. Wie der Name schon sagt, ein (taeglicher) Markt, bei dem es allerlei Leckereien gibt: Frisches Brot, Aufschnitt, Gemuese, Fruechte, Suesses, Fisch und vieles mehr. Sehr nettes Ambiente, hat uns irgendwie an andere europaeische Maerkte erinnert. Das Abendessen wurde, pflichtbewusst, aus frischen “The Marktets”-Zutaten erstellt und war aeusserst lecker. Mmh. Wenn man dann vom Shoppen die Nase voll hat, lohnt es sich, fuer einen kleinen Spaziergang, an einen der nahen Straende zu fahren. “Glenelg” ist dabei ein gut erreichbarer Stadtteil am Wasser der leider, jedenfalls zu unserer Zeit, total ueberfuellt mit pubertierenden Schulferiengeniessern war. Der Strand ist zwar recht annehmbar, viel lustiger war allerdings irgendwo in einem der zahlreichen Cafés der Hauptstrasse zu sitzen und den halbnackten Jugendlichen beim Balzverhalten zuzuschauen. Ist besser als Kino und wesentlich spannender. Schoenere Straende, aber weniger Unterhaltung gibt es in Brigthon oder Seacliffe. Ist einfach nicht so angesagt da rumzuhaengen, daher sind auch kaum jungen Menschen dort zu finden. Dafuer ist es ruhiger und definitiv sauberer. Daher: Einfach dort spazieren gehen und die Ruhe und Schoenheit geniessen. Empfehlen koennen wir auch einen Besuch im Zoo! Nicht besonders teuer und ziemlich spannend. Die Tierwelt ist hier auf jeden Fall deutlich anders als in Europa und dementsprechend sind die Zoos mit voellig unterschiedlichen Tieren bestueckt. Trotzdem, Loewen, Nashoerner und Giraffen duerfen in keinem Zoo fehlen und deshalb gibts die auch in Adelaide. Uerbrigens ist das Zoopersonal auch verdammt nett! Viele kompetente und hilfsbereite Menschen schmeissen mit Hilfe und Informationen um sich. Hat auf jeden Fall Spass gemacht. Nett an Adelaide ist auch, dass es fuer australische Verhaeltnisse recht viele Cafés und Kneipen gibt, vielleicht verursacht durch die vielen Studenten, die die relaxte Stimmung in Adelaide aufrecht erhalten. Wir empfehlen: Geht nach Adelaide und geniesst die gemuetliche und lockere City. Ist nett da.
Comments are off for this postReg + 1
Happy Birthday, Schatz, wenn auch nachtraeglich…jedenfalls hier im Blog. Am 05.10. war es naemlich mal wieder soweit: Reg ist ein Jahr aelter und vielleicht ein bisschen weiser geworden. Die Sonne hat geschienen, die Erde hat gelacht, die Voegel haben gezwitschert, wir haben gefeiert und Reg hat sich gefreut. Denn: Wann wird man schonmal ein Jahr aelter? Und dann auch noch in Australien? Geil, geil, geil! Herzlichen Glueckwunsch nun auch hier und ganz offiziell, viele Gruesse in der virtuellen Welt und vielen Dank an Alle, die an deinen Geburtstag gedacht haben!!!
Schoen, dass es dich gibt und dass wir zusammen hier sind. Ich hab’ dich lieb!
Dein Sme
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Nur mal so am Rande: Alleine in den letzten 5 Wochen sind wir von Cairns nach Adelaide rund 4500 km , in der Zeit vorher von Canberra nach Cairns rund 10.000 km gefahren. Zusammen, wer weiss es, wer weiss es, ja dahinten in der letzten Reihe…ja, genau, knapp 15.000km. Damit der geneigte Leser mal ein Gefuehl dafuer bekommt, wie weit das eigentlich ist, gibt es diese nette Karte. Wir sind also in der Tuerkei gestartet und gemuetlich durch ein gutes Stueck Russland gereist. Von dort ging es dann langsam, aber stetig, nach Estland und mit einem kurzen Abstecher ueber Schweden, nach Daenemark. Naechster Stop war das deutsch-polnische Grenzgebiet, weiter gings nach Tschechien, ueber Ungarn, Kroation, Serbien und Albanien um schliesslich an der griechischen Grenze anzukommen. Die letzen 4500 km haben uns, alles in allem, nicht mehr als 5 Wochen Zeit und knapp 10 Liter Motoroel gekostet. Viel Spass jedem, der alles noch vor sich hat. Denn: Viel ist zu sehen…ist naemlich ein grosses Land!
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Comments are off for this postAnzeichen von Zivilisation
Irgendwann ist man alles satt. Die langen Fahrten, die Hitze, den teuren Sprit, den Staub, die Unwirtlichkeit und vor allem das Nichts. Und trotzdem ist Outback einfach total faszinierend. Soviel Land und sowenig Menschen dazwischen, man wundert sich als Mitteleuropaeer oft, wie alles funktionieren kann. Und, es funktioniert wirklich! Die Menschen leben dort. Einfach so. Im Nichts. Um es mit Timmbos Worten zu sagen: “Komisch, ist aber so”. Belassen wir es dabei. Unser letzte Etappe auf dem Weg in die Zivilisation fuehrt uns ueber das Roadhouse Glendambo (kostenloser Kaffee, wenn man getankt hat, sonst nichts!), nach Port Augusta. Auf dem Weg dorthin zeigte sich der Outback nochmal von seiner schoensten Seite. Wahnsinnig abwechslungsreich, ab und an einfach nur Steppe, dann wieder Huegellandschaft und viel Gestein und spaeter karge Vegetation. Zwischendurch gabs dann alles auf einmal. Sehr spannend und endlich mal ein bisschen abwechslungsreicher. Nett. Port Augusta erwartete uns nach rund 500 km dann mit offenen Armen, so wie es eine Stadt mit Einkaufmoeglichkeiten und ein wenig Zivilisation eben kann. Herzlich, angenehm und, entgegen der Beschreibung im Lonely Planet, nicht haesslich. Wir sind dann einfach mal 2 Tage geblieben, haben ausgeschlafen, entspannt und einfach genossen, wieder unter Menschen zu sein. Und, weiter ging es: Kurz vor den Toren Adelaides liegt das Barossa Valley, ein Weingebiet in dem Wein seit 160 Jahren angebaut und schliesslich produziert wird. Die Fahrt dorthin fuehrte durch eine Gegend, die es an Schoenheit und Anmut (ja, ich trage jetzt grade dick auf) mit der Eifel aufnehmen kann. Aber mal im Ernst, der Weg war wirklich schoen, alle paar Kilometer gab es ein anderes kleines Oertchen, Kaffee + Kuchen und ein bisschen was zu sehen. Das Barossa Valley ist wirklich einen Ausflug wert, wenn man denn auf guten Wein wert legt und sich dessen bewusst ist, dass wir hier von australischem Wein reden. Wir haben uns aber die Weintouren geschenkt (vor allem, da wir mittlerweile sowieso nur noch 4 l – Boxen Wein kaufen) und sind ein bisschen im Oertchen Tanunda geblieben. Puenktlich zum Anfang der Fruehjahrsferien sind wir angekommen und hatten somit das zweifelhafte Vergnuegen wieder mal auf einem total ueberfuellten Campingplatz zwischen tobenden Kindern und feiernden Familien zu residieren. Aber, so sind Ferien in Australien nun mal…jeder geht zelten, egal wohin und alle, einigermassen netten, Campingplaetze sind ueberfuellt. Schoen wars trotzdem. Tanunda wird auch als die deutscheste Stadt im Barossa Valley beschrieben…warum das so ist, konnten wir nicht ganz nachvollziehen. Vielleicht liegt es an den lutherischen Kirchen und alten Cottages, wer weiss. Im Grunde war es uns auch einigermassen egal, wir waren einfach nur froh wieder an einem Fleckchen Australien angekommen zu sein, wo man regelmaessig auf Menschen und Infrastruktur trifft. Und dass es auch noch schoen war, war definitiv ein Bonus.
2 commentsEdelcamper aufgepasst!
Im Hardwarestore in Cooper Pedy haben wir das vermutlich wichtigste Utensil fuer den erfahrenen Edelcamper entdeckt! Lange haben wir danach gesucht und endlich gefunden: Die “Portable Toilet”. Fuer nur 25 $ inklusive 6 Beuteln ist das ja wohl das Schnaeppchen ueberhaupt. Es moechten sich bitte alle Leutchen bei uns melden, die Interesse an dieser einmaligen Erfindung haben, vielleicht koennen wir von hier den Versand organisieren. Oder, noch besser, einen Vertrieb nach Deutschland starten! Ha, von wegen, es gibt keine Geschaeftsideen mehr…
Comments are off for this postHoehlenmenschen live
Uluru liegt hinter und ein ueber 1300 km langer Weg durchs Outback vor uns. Vom Uluru selbst sind es rund 250 km zurueck zur Abzweigung, wo wir auf den Highway Richtung Sueden kommen. Der naechste, auesserst wichtige Stop auf dem langen Weg zurueck zur Zivilisation ist Marla. Vor allem, um zu tanken. Ein verschlafenes Nest mit rund 80 Einwohnern. Wieder mal nicht viel mehr als eine Tankstelle, ein Restaurant und ein paar Haeuser. Trotzdem, die Fahrt war lang und wir blieben gerne. Ab und an fragt man sich dann doch, wie Menschen es schaffen koennen, gluecklich und zufrieden im Nirgendwo zu leben.Naja, sie schaffen es scheinbar, wobei die eigentliche Frage doch wirklich ist: Wo geht man Abends aus, wenn 250 km in jede Richtung kein Ort zu finden ist? Die Eingeborenen blieben die Antwort schuldig und wir haben Marla nach einem wirklich fantstischen und netten Abend (Leen und Chris waren wieder da) verlassen. Unser naechstes Ziel: Die Stadt Cooper Pedy…was in der Sprache der Aborigines soviel heisst wie: “Loch des weissen Mannes im Boden”. Der Name ist dann auch berechtigt, da es im Umkreis der Stadt ueber 200.000 Minenschaechte gibt, teils offen, teils eingestuerzt. Angefangen hat alles Anfang des 20ten Jahrhunderts als ein junger Knabe auf einen Opal stiess und den Opalrausch einlaeutete. Seither sind Menschen aus 40 verschiedenen Nationen der Welt nach Cooper Pedy gekommen um ihr Glueck zu versuchen. Die Gegend ist dabei an Unwirtlichkeit kaum zu uebertreffen, kaum Vegetation, im Sommer bruellende Hitze bis 50 Grad und, weils so schoen ist, wenig bis keinen Niederschlag. Wirklich keine schoene Ecke der Welt. Trotzdem muss man es gesehen haben, da rund die Haelfte der Einwohner unter der Oberflaeche in sogenannten Dugouts wohnen. Eingeschlagen in den Fels, teils um der Hitze zu entfliehen, vor allem aber um heimlich im Wohnzimmer nach Opalen zu schuerfen. Wahnsinn! Reich geworden sind wir dort nicht, unter unserer Campsite gab es nur harten Boden und leider keine Opale…
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Manchmal ueberrascht Microsoft die Menschheit doch. So auch diesmal. Fuer diejenigen, die regelmaessig ihren Webblog mit neuen Artikeln betanken kann es mitunter recht nervig und teilweise auch umstaendlich sein, alles online zu erledigen. Vor allem, wenn man in Australien ist und damit nicht permanent online. Eine Stunde Internet im I-Net – Cafe kostet hier zwischen 2 und 15 $, je nachdem wo man sich befindet. Die Frage lag daher auf der Hand: Gibt es ein Tool, mit dem man die Artikel offline schreiben und nach Fertigstellung einfach nur per Knopfdruck veroeffentlichen kann? Ja, gibt es: Den kostenlosen Windows Live Writer. Eigentlich komisch, dass Microsoft mit dem Tool nicht nur seine eigenen Blogservices abdeckt, sondern auch andere Blogs bedient. So auch www.people-of-the-sun.de, was unter WordPress laeuft. Nach dem Download des Windows Live-Installationsprogramms erscheint nach ausfuehren der .exe, eine Internetverbindung vorrausgesetzt, ein Auswahlmenue, wo man, unter anderem, den Live Writer auswaehlen kann. Die Software laedt die aktuelle Version und nach einigen Minuten ist es soweit…die Software ist installiert. Easy. Der erste Aufruf fuehrt durch ein Konfigurationsmenue, bei dem man den entsprechenden Blogdienst auswaehlen kann. Die Zugangsdaten werden eingetragen und ein paar Sekunden spaeter laedt der Live Writer die entsprechenden Einstellungen, das Theme und die diversen Besonderheiten des eigenen Blogs auf die Festplatte. Es kann losgehen. Vieles kann voreingestellt werden: Wie gross sollen die Bilder sein, wo sollen sie erscheinen (rechts, links, etc.), in welcher Kategorie soll der Beitrag veroeffentlich werden, unter welchem Datum? Hyperlinks, Tabellen, Tags, Videos und vieles mehr koennen einfach eingefuegt werden. Aber: Der Live Writer beschraenkt sich trotzdem aufs Wesentliche: Artikel koennen erstellt und hochgeladen werden. Zaeck. Bereits erstellt Artikel kann man nicht bearbeiten. Gut ist zusaetzlich: Das laestige Uploaden der einzelnen Bilder entfaellt. Das Tool ist genau das, was man sich auf der Reise wuenscht. Ein Tool zum Offlinebloggen. Gut, das! Ach ja, und: Es funktioniert bislang recht zuverlaessig! Bitte ruhig mal ausprobieren….
Comments are off for this postIm Niemandsland der grossen Steine
Wer nach Australien faehrt, muss den Uluru sehen! Und: Das einzige Foto, was die Familie wirklich interessiert, ist und bleibt das vor dem dicken, roten Stein. Damit wir alle Menschen (ja, uns selbst auch) gluecklich machen konnten, sind wir hingefahren. Ausgangspunkt aller normalsterblichen Reisenden zum Ort des Gesehens ist Alice Springs. Von dort geht es knapp 250 km Richtung Sueden, bis man in eine Sackgasse abbiegen muss, die auch nochmal rund 250 km Richtung Westen verlaeuft. Mmh. Am Ende des relativ langweiligen Trips gelangt man zum Uluru Resort, _dem_ Campingplatz vor Ort und ausserdem der einzigen Siedlung mit Daechern ueber den Koepfen. Eins war uns von Anfang an klar: Uluru, der Trip dorthin und alles drumherum wird sehr teuer werden. So war es auch…die Campsite war die teuerste, auf der wir in der gesamten Zeit in Australien gewesen sind und zusaetzlich, als waere es nicht vorher klar gewesen, die schlechteste. Aber, wenn stoerts? Leider erheiterte uns zusaetzlich das Wetter mit einem ordentlichen Sandsturm und gleichzeitig Temperaturen um die 38 Grad. Unheilige Mischung! Aber, Reisen in Australien ist kein Zuckerschlecken und wenn man dann mal auf dem Weg zum beruehmtesten Ort ist, soll es ja auch was besonders sein. So war es dann auch. Trotzdem gab es Stress! Am Nachmittag angekommen, hatten wir Probleme die Zeltheringe in den Boden zu rammen, weil der Boden gefuehlte 100 Jahre kein Wasser mehr abbekommen hat. Alles war uns egal, wir haben die Zelte notduerftig gegen den Sturm gesichert und sind Richtung Kata Tjuta aufgebrochen. Kata Tjuta ist eine wahnsinnig schoene Steinformattion, die rund 30 km vom Uluru entfernt im Nichts liegt und leider im Rummel um den grossen Stein ein bisschen untergeht. Aber: Es ist einfach nur schoen! Zusammengefasst verlief unser Aufendhalt im Niemandsland der Steine dann so: Ankommen, Zelt aufbauen, Kata Tjuta sehen, danach zum Uluru, Sonnenuntergang sehen, zurueck zum Campingplatz, schlafen. Morgens: halb 5 aufstehen, abbauen, zum Uluru rasen, Sonnenaufgang geniessen, zum Kulturzentrum, staunen, 250 km zurueck zum Highway. Dazwischen: Kaffee! Etwas stressig, aber: Es hat sich gelohnt! Und das sehr!!! Der Anblick ist einfach unglaublich! Uluru ist tatsaechlich so rot, wie er auf Bildern in aller Welt aussieht und Kata Tjuta ist definitiv einen Ausflug wert, so wahnsinnig unreal im Nichts gelegen und wohl eher immer noch ein Geheimtip. Alles in allem sehr schoen und gut gesehen zu haben. Ach ja, Leen & Chris waren auch da. Wenn schon, denn schon!
Comments are off for this postBest of Oestkueste…ein Reisevorschlag, fiktiv (Teil II)
Fortsetzung: Grafton umfaehrst du weitlaeufig, es gibt nichts zu sehen. McDonalds hat dort aber trotzdem guten Kaffee. Hihi. Pffff. Du nimmst daraufhin, total angetoernt, die Scenic Route nach McLean und faehrst kostenlos mit der Faehre ueber den River. Das macht nicht nur Freude, sondern ist auch die einzige Moeglichkeit, mangels Bruecken. So einfach ist das. McLean erfreut dich daraufhin wieder mit gutem Kaffee und vielen Malereien ueberall im Ort. Nice. Du bist gluecklich, faehrst weiter nach Ballina und zeltest am Flat Rock Tent Park, wo du direkt hinter dem Strand wohnst und den ganzen Tag Wellenreiten kannst. Perfekt! Byron Bay liegt nicht weit entfernt und weil du Lust hast Miss / Mr. Bikini 200x zu werden, erniedrigst du dich und gehst in die Backpackerpubs. Der Abend endet kotzend, Miss / Mr. Bikini bist du trotzdem nicht und ab geht’s nach Lismore. Die Stadt vergnuegt dich mit einer lockeren Studentenathmosphaere und von dort planst du deine Trips, um in Nimbin Gras zu kaufen. Schliesslich willst du dir schliesslich und endlich die Birne komplett matschig rauchen. Nachdem du leider in Nimbin deinen Fueherschein wegen Drogenmissbrauchs am Steuer verloren hast, geht’s mit anderen Kiffern weiter an die Gold Coast. Surfers Paradise ist zwar anders, als du es dir vorgestellt hast, trotzdem verbringst du einige Naechte in der Unterwelt und kaufst dir von einem zwielichtigen Asiaten eine neue Identitaet, inkl. Fuehrerschein. Somit bist du wieder am Start. Den Mercedes klaust du dir, physisch total fertig in der Nacht und auf geht’s nach Tambourine Mountain, um nochmal ein bisschen die Nase freizukriegen. Regenwald und gute Hoehenluft tuen deinen Nebenhoehlen nach dem ganzen Koks auch mal gut. Der Wein laesst dafuer morgens deine Kopfschmerzen schwinden. Top. Brisbane ist dein naechster Stop, durch den botanischen Garten faehrst du einfach direkt mit dem Wagen, zu Fuss gehen ist definitiv in deinem Zustand nicht mehr moeglich. Nach der folgenden Verhaftung und der verordneten Entziehungskur geht es dir besser, Brisbane erfreut dich daraufhin mit schoener Architektur und, aehm, vielen Bruecken. Schoen. Die Glashouse Mountains liegen auf dem Weg nach Caloundra, also haelst du mal an. Macadamia Nuesse kosten im Kilo 5 $ und du schlaegst zu. Mmh, lecker, lecker, schmecken gut. Alle. Caloundra bringt dich wieder auf den Gedanken Sport zu treiben und du surfst dir am Riff den Speck vom Bauch. Top Wellen und perfekter Strand. Wahnsinn. Weiter geht’s nach Noosa Heads, du isst im Top-Restaurant vor Ort einen fiesen Pie (aus der Mikrowelle) und kotzt daraufhin der Bedienung auf die Theke. Dir reicht es langsam und du faehrst nach Gympie um das Gold- und Stadtmuseum anzuschauen. Ausserdem trittst du einer bislang unbekannten Untergrundorganisation bei, die mal wieder Palistinaensertuecher traegt. Ein Trend beginnt, wie schon so oft. Du wirst daraufhin, nach Verlassen des Ortes erneut verhaftet, wegen Schaendung einer Schaufensterpuppe im Museum. Es laeuft nicht gut fuer dich, aber du hast Spass und nur das zaehlt. Dein Touristenvisum ist waehrenddessen abgelaufen und du wirst ausgewiesen. Egal, nach 1 Monat kommst du wieder ins Land, eingeschmuggelt auf einem Frachter aus Hamburg. Du lernst Craig kennen und eine interessante …[Fortsetzung folgt…Weiter geht’s in Teil III, bestimmt bald!]
Comments are off for this postBest of Oestkueste…ein Reisevorschlag, fiktiv (Teil I)
What to do, what to see? Das ist wohl die Frage. Dies soll ein kurzer Uerberblick ueber die, unserer Meinung nach, wichtigsten Orte an der australischen Ostkueste sein. Eine kurze, virtuelle und aeusserst fiktive Reise durchs Land. Wir empfehlen, je nach Geschmack, etwas mehr, oder weniger Zeit. Wir fangen einfach mal, wie der Zufall es will, da an, wo wir auch gestartet sind: Canberra (Achtung, korreke Aussprache: Kaenbra). Ist zwar direkt mal nicht an der Ostkueste, dafuer aber die Hauptstadt Australiens und damit schon definitiv einen Ausflug wert. Canberra an sich ist nichts besonderes, das Parlament und das War Memorial muss man aber trotzdem gesehen haben. Das National Museum fanden wir nicht so beeindruckend, nach nicht mal 300 Jahren Geschichte lohnt sich ein Museum darueber halt nicht. Mmh, die Roemer bauten die Stadtmauer unserer Heimatstadt, da beeindruckt sowas nicht so wirklich…vor allem da die Kultur der indigenen (Ur-)Bevoelkerung nur kurz angerissen wird. Das Museum ist aber umsonst und der Kaffee gut. Weiter geht’s nach Sydney und ab nach Bondi Beach. Der ist voll, viele Backpacker und nicht sooo spannend, daher latscht man einfach einen Strand weiter und geniesst den ruhigen Bronte Beach. Sehr relaxed, alle Menschen sind sehr trainiert und schoen. Du auch? Falls nicht, egal, trink ein Bierchen und stoer dich abends nicht an den Kakerlaken. Also, unbedingt anschauen. In Sydney noch den Kleiderbuegel und die Oper fotografieren und weiter geht’s nach Norden. Auf dem Weg nach Seals Rocks liegt, 5 km hinter einer Schotterstrasse, der groesste Baum NSW. Wow und so, toll finden und weiter nach Tuncarry-Foster. Lecker ein Pelikansteak essen und auf geht’s, nach Port McQuarie. Die angemalten Steine am Pier haben noch ein paar freie Stellen und warten auf dich. “Chilp it, Yeah” hat noch keiner hinterlassen, vielleicht ist das jetzt ne schoene Anregung. Im Koalahospital vor Ort gibt es (noch) lebende und sehr suesse Koalas und die findest du bestimmt toll. Ist auch umsonst. Danach, weiter. In South West Rocks campst du neben dem ehemaligen Gefaengnis und bist ueberrascht, dass Australier mit Steinen Haueser bauen koennen. Drinnen gibt’s ein Video ueber Vergangenes und die geraeumigen Zellen. Wie du es kennst. Weil du dir in Coffs Harbour eh die Big Banana anschauen willst, haelst du auch hier und gehst spaeter in den botanischen Garten. Der ist naemlich richtig schoen, gruen und verdammt gut gepflegt. Ehrlich! Seafood gibt’s am Harbour und das auch richtig guenstig. Lecker. Ach ja, “Holland en miniatur” findest du in “De Clok Barn”. Eintritt ist nicht teuer und die kleinen, nachgebauten hollaendischen Haeuser werden durch einige Waterdragons garniert. Macht Spass und tut nicht weh…[Fortsetzung folgt…Weiter geht’s in Teil II, bestimmt bald!]
1 commentOPAL, non-sniffable Fuel
Rein kulturell betrachtet hat Australien wirklich seine ganz eigenen Probleme. Kurz zusammengefasst kann man sagen: Die Integration der indigenen Bevoelkerung ist gescheitert. Schaut man sich einfach einen normalen Alltag auf den Strassen der Staedte an, wird auffallen, dass kaum ein Weisser mit einem Aboriginal spricht oder in sonst irgendeinem Verhaeltnis steht, es sei denn, ein Farbiger wird von einem Polizisten aus der Fussgaengerzone geschleift. Warum das Verhaeltnis so schlecht ist, kann einem niemand so richtig und ernsthaft beantworten. Vorurteile, seltsame Geschichten und vor allem viel dummes Zeug hoert man von den verschiedensten Schichten von Australiern. Moeglicherweise liegen die Probleme einfach in den unteschiedlichen Auffassungen, was im Leben wichtig ist. Aboriginal kennen z.B. kein Wort fuer Bitte / Danke, es ist in ihrer Kultur selbstverstaendlich zu teilen und das zu geben, was man hat. Fuer den weissen Man undenkbar. Wie dem auch sei, die Wut der Weissen wird durch relativ seltsame, lokale Gesetzgebungen weiter angeheizt. In Alice Springs ist es, durch den problematischen, trinkenden Teil der schwarzen Bevoelkerung, verboten, im Freien Alkohl zu konsumieren. Fuer die grillfreudigen Australier definitiv ein tiefer Einschnitt in ihr gottgegebenes Grundrecht. Offensichtlich waren aber die Probleme so schlimm, dass sich die Stadt zu diesem Schritt genoetigt sah. Bottleshops oeffnen auch erst gegen Nachmittag, Wein darf nicht in groesseren Mengen als 2 Liter pro Person pro Tag verkauft werden, ab 5 Liter Fluessigkeit insgesamt muss sich der Kauefer ausweisen (+ wird registriert) und das Durchfahren von Aboriginalgebieten mit offenen, alkoholischen Behaeltern kann sogar mit Gefaengnis bestraft werden. Dass sich der ein oder andere Australier eingeschraenkt fuehlt, kann man wohl gut nachvollziehen. Im Northern Territory gibt es zusaetzlich eine weitere, zweifelhafte Inititiative. Eine neue, nicht schnueffelbare Spritart wird hier verkauft: Opal Fuel. Weniger als 5 % “Aromastoffe” sorgen dafuer, dass das Schnueffelerlebnis weniger effektiv ist. Wir haben es nicht probiert, wir glauben es einfach mal. Der Nebeneffekt ist aber auch nicht ohne. Da dieser Sprit weniger Schmierstoffe beinhaltet und, obwohl Hochglanzbroschueren die Vertraeglichkeit bestaetigen, raten Locals dringend davon ab, ihn zu tanken. Vor allem bei aelteren Autos werden die Dichtungen der Benzinpumpe durch die fehlende Schmierung und die Andersartigkeit der Zusammensetzung undicht und verursachen teilweise kapitale Motorschaeden. Opal ist offensichtlich so ziemlich das schlechteste, was man dem Motor antun kann. Erfahrungsberichte von anderen Travellern bestaetigten das, im Nachhinein durch moegliche Reparaturen, teuere Vergnuegen, mehr als einmal. Wenn euch euer Wagen lieb ist: Tankt kein Opal, nehmt lieber den teureren “Premium Unleaded Fuel”. Euer Wagen wird es euch danken!
2 commentsWycliffe Well – UFO Centre of Australia
Auf dem Weg nach Alice Springs liegt Wycliffe Well, eine verschlafene Siedlung im Outback. Eigentlich nicht viel mehr als eine Tankstelle, ein Roadhouse und ein Caravanpark fuer das ungeschulte Auge, wird dieser verschlafene Platz im Nirgendwo Ufoforschern aus aller Welt trotzdem ein Begriff sein. Wycliffe Well ist das Ufozentrum Down Unders, nirgendwo in Australien wurden und vermutlich werden mehr Ufos gesichtet. Der erfahrene Ufologen wird sicher nach Beweisen fragen…kein Problem wird der Besitzer sagen, er hat reichlich Fotos und somit mehr als stichhaltige Beweise fuer die Existenz ausserirdischer Umtriebe in Wycliffe. Angefangen hat alles mit einzelner Sichtungen in dieser Region, irgendwann hat die Presse davon Wind bekommen und mittlerweile sind Ufos und deren Reisende staendige Besucher auf dem Weg nach Wycliffe Well. Kann man sich auch verdammt gut vorstellen, der Weg ist weit und warum sollen die Ausserirdischen nicht auch mal einen Stop auf ihrer langen Reise machen und im Roadhouse eine Kleinigkeit essen? Im Shop und der Tankstelle wimmelt es von Zeitungsartikeln, Fotos und anderen Beweisen, wohin das Auge blickt. Der Besitzer steht offensichtlich im direkten Kontakt und denkt vermutlich darueber nach diesen aeusserst attraktiven Ort zum Weltraumflughafen auszubauen. Ueberreste eines gestrandeten Ufos sind zu besichtigen und einige Besucher sind immer noch vor Ort und koennen, bei genauer Beobachtung, auf den Daechern gefunden werden. Wer jetzt denkt der Kollege hat eine Schraube locker darf sich ruhig in ein Gespraech verwickeln lassen. Viel Spass jedem, der sich drauf einlaesst. “Krank, kraenker, Australier”.
;-)
Comments are off for this postTennant Creek –> Devils Marbles
Tennant Creek war nicht nur Ausgangpunkt der einschneidenen Entscheidung, Richtung Sueden zu reisen, wir haben auch unsere Freunde Leen + Chris wiedergetroffen, die einen ahenlichen Reiseweg gen Sueden vor sich haben und uns somit wohl ab und an ueber den Weg laufen werden. Nachdem wir in Mount Isa telefonisch ausgemacht haben uns in TC zu treffen, hat es dann auch wirklich geklappt. Der fehlende Mobilfunkempfang war zwar hinderlich, getroffen haben wir die beiden dann aber schlicht und einfach zufaellig im Supermarkt. So einfach ist das manchmal, Australien ist schliesslich auch nur ein Dorf…! Nachdem wir sie auf unserem, zugegeben, sehr trockenem Campingplatz untergebracht haben, ging es auch schon zum gemuetlichen Teil des Abends ueber. Es gab ein nettes BBQ und kuehle Getraenke, fuer die Herren wurde Wein, fuer die Damen Mixgetraenke gereicht. Die Firma Woodstock (Bourbon+Cola) sei dabei ans Herz gelegt. Guenstig, lecker, wachmachend und total erfrischend. Mmh! Den Abend ueber wurden Geschichten zum Besten gegeben, zuletzt hatten wir die beiden schliesslich in Bowen vor knapp 9 Wochen gesehen und viel war zwischendurch passiert. Am naechsten Morgen ging es dann, erstaunlich fitt, wieder los. Abreise ist immer ein bisschen anstrengend, die Zelte wollen abgebaut sein und alles moechte wieder im Wagen verstaut werden. Mit 3 Leutchen auf der Reise (Regs Mum begleitet uns noch knapp 14 Wochen) ist es immer ein bisschen spannend ob alles ins Auto reinpasst, irgendwie klappts aber doch immer. Ziel war heute: Alice Springs, 500 km Richtung Sueden und ziemlich genau in der Mitte Australiens. Auf dem Weg lagen die Devils Marbles, riesige Granitbloecke, Ueberbleibsel fluessiger Lava die ueber die Jahre erodiert sind. Ziemlich sinnlos im Nichts rumliegend, sehen sie vermutlich grade deswegen einfach unglaublich beeindruckend aus. Und, weils so schoen ist, darf man froehlich darauf rumklettern. Geil. Fuer alle Freunde des gepflegten Outdoorlebens und der lockeren koerperlichen Ertuechtigung sicher ein kleiner Traum. Obwohl, wenn alle Leutchen drauf rumklettern, ist vermutlich irgendwann einfach nix mehr da. Egal, wir habens gemacht, fuehlten uns kein bisschen schlecht und haben viele Fotos geschossen. Leen + Chris, die ein bisschen spaeter in TC abgefahren sind, holten uns ein und haben es somit auch nochmal geschafft, aufs Foto zu kommen. Schoen.
Comments are off for this postIsa und seine Kumpel
Einige Staedte sind einfach nicht so schoen, wie sie angepriesen werden. Mount Isa gehoert definitiv dazu. 20.000 Einwohner leben im Niemandsland auf dem Weg zum Stuart Highway, mit Blick auf die zentral in der Stadt gelegene Kupfer- und Zinkmine. Trotzdem, fuer uns war Mont Isa ein kleines Paradies auf dem Weg Richtung Darwin. Einige Tage lang konnten wir uns am, immerhin vorhandenen, Stadtkern erfreuen, in grossen, gekuehlten Shoppingcentren einkaufen und im Pool der Hitze entfliehen. Zwischen Cairns und hier war auf dem Weg praktisch keine Groessere Stadt mehr, auf immerhin 1500 km. Irgendwann freut man sich dann wirklich wieder ueber vernueftige Einkaufsmoeglichkeiten. Jedem, der meint ein bisschen Hitze waere wohl nicht so schlimm, kann ich nur empfehlen es selbst mal auszuprobieren. Der Anfang der Regenzeit steht in dieser Gegend kurz bevor und dadurch wird das Klima ziemlich unertraeglich. 35-37 Grad erwarteten uns im Schnitt in Isa, dazu eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Die Tage schleppen sich dahin, man wartet auf die kuehlende Abenderfrischung, die mit dem Untergang der Sonne eintritt. Ahhhhhhh. Der Pool war unsere Heimat. Ziemlich angekotzt vom Wetter haben wir uns Richtung Three Ways, der T-Kreuzung, an der man entweder Richtung Sueden oder in den Norden weiterreist, aufgemacht. Die Fahrt ist dann auch unglaublich eintoenig, was aber einfach in der Natur der Sache liegt. 700 km gradeaus durch die totale Steppe, garniert hoechstens mit toten Kuehen und Kangaroos, sind einfach nicht spannend, egal wie man es dreht und wendet. Trotzdem, gesehen haben muss man den Outback einfach. Irgendwie total faszinierend, unberuehrt und weit. Nicht annaehernd so gefaehrlich wie man es vermutet haette. Jedem, der sich auf den Weg macht, kann man nur einen Tip geben. Nehmt genug Wasser (trinken = gut) und, vor allem, viel Sprit mit, gerne in zusaetzlichen Behaeltern. Warum? Weil die Spritpreise im Outback einfach unglaublich unverschaemt sind. In den Staedten der Ostkueste zahlt man, nur mal so zum Vergleich, um die 1.20 $ / Liter, unser trauriger Rekord waren 1.79 $ im Roadhouse Barkley Homestaed. Tanken macht dann einfach keinen Spass mehr. Aber, da muss man wohl durch. Nach knapp 4 Wochen im Outback haben wir uns dann schliesslcih in Tennant Creek (suedlich von Three Ways) gefragt, ob es uns wirklich wichtig ist, Darwin in dieser Hitze zu erreichen, oder ob wir einfach Richtung Sueden reisen sollen. Die Entscheidung fiel nicht leicht, wir haben sie trotzdem getroffen. Wir fahren Richtung Sueden, haben Regs Mums Flug umgebucht und werden sie in Adelaide ins Flugzeug setzen. Damit werden wir Anfang Oktober wieder im kuehleren Sueden sein und uns des Fruehlings erfreuen. Mit angenehmeren Temperaturen. Yeah! Wir freuen uns!
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Australien ist sicher. Meistens jedenfalls. Wir ignorieren grade bewusst alle toedlichen Tierarten und konzentrieren uns auf den gewoehnlichen Alltag in Down Under. Leben ist hier genauso einfach wie ueberall, von einem halbwegs demokratischen Land ausgehend. Das bezieht uebrigens auch bewusst Deutschland mit ein. Allerdings warten hier andere Gefahren auf den unbedarften Reisenden. Eine dieser Gefahren ist, oft und gerne im Zusammenhang vieler Ungluecke erwaehnt, Feuer! Dies ist die, gluecklicherweise glimpfliche, Zusammenfassung eines anfangs ruhigen Abends. Die Protagonisten (Wir) sitzen relativ gemuetlich und, in Anbetracht der fortschreitenden Zeit, etwas muede in ihren Stuehlen, als Regs Mum dezent darauf hinweist, dass, in knapp 50 Meter Entfernung, Teile des Campingplatzes in Feuer stehen. Tada! Traditionell sind solche Aussagen eher mit Misstrauen zu begegnen, in diesem Fall nahmen wir sie ernst. Unsere kleine Zeltstadt lag relativ beschaulich am, wie kundige Ortsansaessige vermerkten, bis Weihnachten trockenen Fluesschen, und zusaetzlich kaum einen Steinwurf weg vom Feuer. Schliesslich passierte alles sehr schnell und aeusserst organisiert. Regs Mum hielt bis auf weiteres die Position, tief eingesackt im Campingstuhl des Vertrauens und irgendwie ueberrascht durch die eigene Aussage. Reg+Sme hingegen spurteten in Richtung des Infernos, sich einen Blick direkt am Ort des Geschehens machend. Die Ereignisse ueberschlugen sich. Reg schreit “Ich informieren den Landlord!” und verschwand in Richtung Office, Sme erwidert “Ich rette die Handtuecher und die Zelte”. Ein wilder Spurt in unterschiedliche Richtungen trennt beide. Sme rettet die Handtuecher waehrend Regs Mum den Wein im Wagen verstaut und auf die zuegige Evakuierung wartet, die nicht eintritt. Dann: Sme spurtet zum Feuerloescher, schaetzt die Sitaution richtig ein und laesst ihn mangels Performance, schlicht und einfach, haengen. Manchmal hat man keine Chance, manche Feuer sind einfach zu gross. Die Aussage steht, gescheiterte Helden reden sich immer raus. Reg hingegen hat den Landlord vom, vermutlich wohlverdienten, Abendessen getrennt und sprintet im Duo Richtung Ort des Geschehens. Waehrenddessen schlagen die Flammen hoeher, der Brandherd breitet sich rasant aus. Vor 2 Minuten einem kleinen Lagerfeuer gleich, brennt nun eine ansehnliche Flaeche des Hanges. Andere Camper rufen die Feuerwehr, Sme begleitet mit einem Ohr ein Telefonat. Die Hotline: “…von wo rufen sie an? Nein, nein, welcher Staat?”…”Aehm, Queensland?”…”Moment, ich verbinde…!” Fantastisch. Besser koennte es in Deutschland auch nicht laufen. Egal, der Landlord kommt schliesslich an, sichtlich irritiert und doch gut organisiert. Australier haben, vermutlich im Fall der meisten Katastrophen, die Ruhe weg. Ein Geistesblitz hat ihn im vollen Lauf veranlasst, einen Wasserschlach zu greifen und diesen, zur Rettung aller Gaeste des Platzes, schliesslich und endlich, ins Feuer zu halten. Dies geschieht in kuerzester Zeit und trotzdem, im Nachhinein, irgendwie in Zeitlupe. Spannung regiert die Situation, alle Augen sind auf den Landlord gerichtet. Wasser spritzt ins Gebuesch, einer billigen Filmszene gleich. Der Akteur wirkt in seinem Nachthemd unglaublich komisch und doch souveraen. Denjenigen, der den Schlauch haelt, stilisiert man gerne zum Helden. So auch wir. Anfangs. Bis klar wurde, dass manches Feuer doch nicht so einfach zu loeschen ist. So auch dieses. Erfahrung und, vor allem, ein verdammt dicker Schlauch, waere noetiger als alles andere. Aktionismus und die Faehigkeit eines, bestenfalls hobbymaessigen, Amateurfeuerwehrmanns sind immer schoen anzusehen, benoetigt waren hier aber Profis. Und 3 Minuten nach dem holprigen Anruf erscheinen sie: “Queensland Fire + Rescue”, die Helden der Stunde, die faehigsten der Faehigen. Sie sind da! Von weitem hoert man sie anrasen, Blaulicht, Sirene, quietschender Stop. Fuer die Gefahr geborene Helden springen vom Wagen, die Rettung beginnt. Wir freuen uns. Danach geht alles ganz schnell. Profis bei der Arbeit zu beobachten ist eine Wonne, gekonnt wird der Wasserstrahl grossflaechig auf den Brand gelenkt, geschulte Augen beobachten den Funkenflug und nach kuerzester Zeit ist alles vorbei. Wir sind gerettet! Die Gefahr ist gebannt, Glueckseligkeit und Freude stellt sich ein. Die Feuerwehrmaenner und Frauen hingegen bleiben gelassen. Ein Feuer unter vielen, eine Eintagsfliege im harten Alltag, nichts Besonderes und vielleicht doch, am Ende der getanen Arbeit, ein schoenes, erfolgreiches Gefuehl? Wir werden es nie erfahren. Genauso schnell wie sie anrauschten, verlassen uns die guten Seelen, die Retter, die Unterbezahlten, die Mittelklasseheros wieder. Dank ist nicht ihr Antrieb…Feuer will bekaempft sein. So einfach ist das. Wir bedanken uns virtuell und sacken wieder in die Campingstuehle. Wahnsinn. Wenn ich gross bin, werde ich auch Feuerwehrmann…oder so.
;-)
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Manchmal kommt alles ganz anders als man denkt: Ca. 44.000 v. Chr. besiedeln Aborigines Australien. 8000 v. Chr. trennt sich, auf wunderbare Weise, Tasmanien von Australien ab. Im Jahr 1600 kommen Hollaender in Westaustralien + Cape York an und finden Australien relativ aetzend. Trotzdem kartografieren sie die Westkueste und reisen ziemlich unbegeistert ab. 1770 ist Captain Cook am Start und findet die Ostkueste Australiens sehr gelungen. Man behaelt das Land erstmal, pro forma. Die Franzosen kommen 20 Minuten spaeter an und reisen gezwungenermassen ab. Boef! 1788 besiedeln die ersten Strafgefangenen Sydney Harbour. Dann kommts: 1861 scheitern Burke und Wills beim Versuch Australien zu durchqueren und sterben jaemmerlich in der Wildnis. Nicht, dass sie es nicht ernsthaft versucht haetten. Sie haben! Doch, wie so oft im Leben, klappts halt manchmal einfach nicht. In Gedenken an die gescheiterten Helden, erinnert das Burke&Wills Roadhouse, ziemlich genau mittig auf dem Weg zwischen Normanton und Cluncurry an ihren Versuch. Nicht viel mehr als eine Tankstelle im Nirgendwo, ist es doch der ideale Ort um einfach mal anzuhalten und die Beine zu vertreten. Vor allem deswegen, weil auf dem Weg dorthin nicht viel mehr als Outback, Niemandsland, schlechte Strasse und ein bisschen Vegatation ist. Mehr aber nicht. Wir zaehlten 4 Autos auf dem Weg dorthin, auf immerhin 200 km am Stueck. Anders ausgedrueckt: Das Burke&Wills Roadhouse kann noch so einsam irgendwo in der Pampa liegen…wer in diese Richtung faehrt, wird dort halten. Weil es ist das einzige Zeichen irgendeines Lebens mitten im Nichts ist. Wahnsinn. Die Strasse dorthin ist relativ gediegen, oft zweispurig und meistens frei von irgendwelchen Kuehen und anderem grossen Getier. Trotzdem, der Weg ist spannend! Merke: Roadtrains, vor allem im Format “Oversize”, sollte man aus dem Weg gehen, sie sind einfach staerker, sollte man es drauf anlegen. Wer ausserdem glaubt, ein bisschen Radioempfang koennte die Fahrt versuessen, liegt falsch. Keine Zivilisation, kein Radio. So einfach ist das. Im Roadhouse selbst gibt es nichts von Belang, der Kaffee (Instant, zum selbstanruehren) kostet dafuer nur 1 $. Top! Tanken geht auch locker von der Hand, der Tankwart im hohen Rentenalter hilft gerne. Das wars. Wir reisen weiter. Vor uns liegt genau dasselbe, naemlich Nichts, Niemandsland, Steppe, einzelne Baueme, einige Greifvoegel und viel mehr nicht. Aber, wer Glueck hat, sieht einen Bunyip. Zwar wurde das letzte Bunyip 1850 amtlich vermerkt gesichtet, das heisst aber nicht, dass es nicht mehr existiert, geschweige denn niemals existiert hat. Vielleicht versteckt es sich einfach nur verdammt gut. Info des Tages: Ein Bunyip ist ein zotteliges, einaeugiges Monster, dass sich gerne an Fluessen und Seen herumtreibt. Weisse Siedler haben es in ferner Zeit oefter mal gesehen, urspruenglich ist es ein Wassergeist der Aborigines, der in vielen Schoepfungsmythen vorkommt und dort offensichtlich den Weg in die realitaet geschafft hat. Heutzutage taucht der Bunyip oft in australischen Kinderbuechern auf…er frisst wohl am liebsten kleine Kinder, die sich nachts aus dem Bett schleichen. Scheusslich, und doch moeglicherweise wahr. Auch wenn wir uns wirklich angestrengt haben eins, oder ein ganzes Rudel zu entdecken, nein, wir haben keins gefunden.
Wie dem auch sei, die Strasse vom Burke&Wills Roadhouse endet in Cloncurry, einem netten, aber unbedeutenden Staedtchen, 120 km vor dem Minenoertchen Mount Isa, wo wir uns jetzt grade befinden. 20.000 Menschen leben hier und freuen sich ueber jeden Tag, an dem kein Bunyip ihren Weg kreuzt.
Ein weiteres Problem hat sich auf dem Weg nach Mount Isa herauskristalisiert. Vielleicht haben wir die Tragweite der Problematik nicht richtig eingeschaetzt, als wir uns auf kuehste Weise, die Wetterlage voellig ignorierend, auf den Weg in die Mitte Australiens gewagt haben: Es ist waermer, als angenommen. Vielleicht ist ‘warm’ auch nicht der richtige Ausdruck. Es ist heiss, heiss, HEISS!!! Nicht so, wie man es aus dem “Sommer” Deutschlands einst kannte. Nein, es ist verdammt heiss, und, es ist erst der Anfang, da im Moment grade Fruehling herscht. Uns Mitteleuropaeern macht die Hitze definitiv mehr aus, als angenommen. Ab Mittags kann man einfach nur mit haengender Zunge reglos herumsitzen, wartend auf dem Abend und der damit einkehrenden Kuehle. Vielleicht gewoehnen wir uns noch daran, vielleicht auch nicht. Highlight des Tages ist leider zurzeit der Besuch im klimatisierten Shopingcenter. Komisch, das hier grade geschrieben zu lesen…
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Die Aussenstellen der Zivilisation in Australien zu verlassen geht immer sehr schnell. Knapp 6 Monate nach unsere Ankunft und rund 10.000 gefahrerenen Kilometern spaeter, verlassen wir die Ostkueste. Irgendwie muss es ja weiter gehen und unser Trip geht jetzt Richtung Darwin. 3000 km von Cairns entfernt, durch Outback, Einoede und das pure und wahre Nichts. Alle Wege fuehren nach Rom, einige wenige nach Darwin. Wir waehlen fuer den Start den Savannah Way, eine “Developmental Road”, der seinem Namen alle Ehre macht und uns zuerst einmal nach Atherton bringt. Gelegen auf den Tablelands, der Bergkette hinter der Kueste, erfreut es vor allem erstmal mit einem Hoehenanstieg von knapp 1000 Metern. Eine windige Strasse bringt uns nach einer Stunde zum Ziel. Das Hochland ist ein krasser Gegensatz zum gewohnten Kuestenbild…fruchtbar, feucht, leichter Regenwald und vor allem, etwas kaelter. Die Gegend ist sehr schoen, wenn man die Eifel kennt, wird man sich hier direkt wohl fuehlen. Wir bleiben nicht lange, da wir weiter wollen. Der Outback ruft und wir folgen. Am naechsten Tag geht es rund 350 km weiter Richtung Mount Surprise, ein 64 Seelendorf, in dem wir froehlich und ein wenig erschoepft wieder mal nach wertvollen Steinen schuerfen. Der Eimer Dreck kostet hier nur 7 $ und wir finden tatsaechlich wieder etwas: Diesmal gibt es Topas. Schoene, klare Steine, die man diesmal nicht durch auswaschen findet, sondern praktisch einfach so. An der glatten Oberflaeche bleibt kein Dreck haengen und so sehen die gefundenen Steine (gefunden im Wert von 15 $) so aus, als ob der Hausherr der Schuerfstaette sie einfach im Eimern plaziert haette. Hat er nach eigenem Bekunden aber nicht. Spannend.
Georgetown, nochmal 100 km weiter, ist der Ort der Wahl, wenn es um Uebernachtungsmoeglichkeiten geht. 300 Menschen fristen hier einem sehr abgeschiedenen Dasein und begluecken die Reisenden mit nicht viel mehr als einer Einkaufmoeglichkeit, einer Tankstelle, einem Pub und 2 Caravanparks. Wir bleiben ueber Nacht und freuen uns, es endlich wieder nachts warm zu haben. Am Abend ein Highlight: Ein deutsche Reisegruppe von 18 Leuten, verteilt auf 2 Autos (!) faellt ein und bittet um ein Nachtlager. Dermassen schlecht organisiert, ohne Lebensmittel und Licht, dass sich der Campingplatzbesitzer genoetigt sah, die Polizei einzuschalten. Vor allem, weil 9 Leute pro Auto doch ein bisschen viel ist. Mmh, wuerde mich mal interessieren, wie sie da wieder weg kommen. Der naechste Morgen schmeisst uns gegen 07.00 Uhr aus dem Bett und wir reisen Richtung Karumba, ein “Geheimtip” auf dem Savanah Way, direkt am “Gulf of Carpenteria”. Hier gibt es auch nicht viel mehr als ein paar Shops und trotzdem ist es irgendwie schoen, Zivilisation und Menschenhorden (haha) hinter sich zu lassen. Langsam begreift man, warum Australien so faszinierend ist. Innerhalb kuerzester Zeit kann man sich von einem einigermassen gutausgebauten Oertchen in das totale Nichts begeben. Und das sind wir grade. Am Arsch der Welt. Nun aber wirklich. Karumba ist sicherlich nicht soviel Geheimtip, wie man es erzaehlt bekommen hat, isgesamt ist es aber trotzdem gut hier zu sein. Vor allem, weil es einfach schoen ruhig und mitten in der Natur ist. Ach ja, und wieder mal am Meer. Unser Campingplatz liegt zusaetzlich so nah am Outback, dass Kangoroos, Froesche und allerlei anderes Getier nachts ums Zelt rumspringen, was definitiv angenehmer ist, als alles, was einem waehrend der Fahrt vor den Wagen springen moechte. Kangaroos sind nachtaktiv und somit tagsueber nicht so schrecklich gefaehrlich. Kuehe standen dafuer auf dem gesamten Weg praktisch hinter jeder Kuppe und warteten nur darauf umgefahren zu werden. Und wenn ich eins wirklich nicht vorhab, dann ist es eine 800 kg Kuh auf der Windschutzscheibe mitzuschleifen. Bislang hat es auch geklappt.
Ach ja, wir haben selbstverstaendlich keinen Handyempfang und werden vermutlich Donnerstag in Mount Isa erst wieder welchen haben. Also, liebe Familie und Freunde, keine Angst, wir leben noch, auch wenn ihr uns nicht erreichen koennt.
Viele Gruesse aus dem Nichts, Euer Wir.
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Nachdem wir im Norden hinter Cairns festgestellt haben, dass Schnorcheln dort einfach unglaublich teuer ist, haben wir uns dazu hinreissen lassen, zurueck nach Cairns zu reisen. Irgendwie sowieso auf dem Weg Richtung Westen gelegen (hae?), war das die einzige sinnvolle Entscheidung. Cairns to be, wieder mal. Jedem, der Australien bereist hat, wird aufgefallen sein, dass es das Great Barrier Reef gibt. Unglaublich lang, schoen und so dermassen im Weg, dass man ab Brisbane praktisch nicht mehr richtig surfen kann, weil es weit draussen im Meer die Wellen bricht und diese somit einfach nicht mehr so wunderbar am Strand anrollen. Das Hassobjekt aller Surfer sozusagen. Wir wollten dort Schnorcheln und haben uns auf die Suche nach einem Anbieter dieser sogenannten Touristentagesausfluege gemacht. Die zahllosen Infoschalter in Cairns haben wir bisher weitlaeufig gemieden, jetzt gab es keine andere Moeglichkeit mehr. Reg stuerzte sich todesmutig ins Getuemmel und fand bei einer netten Asiatin ein preistechnisch sehr ansprechendes Angebot: Den ganzen Tag mit einem huebschen Schiff auf dem Wasser, Schnorcheln an 2 verschiedenen Lokationen, Mittagessen und abends ein Glas Wein mit Kaese. Preis: 60 $ / Person. Ok! Beim buchen gibt es den ersten Schock, die Riffgebuehr kostet nochmal 15 $, kein Problem, die nette Damen gibt uns laechelnd einen grosszuegigen Discount und wir kommen somit auf 63 $, prima. Gesagt, gebucht. Wir wundern uns trotzdem, ob es weitere Haken gibt. Abwarten. Freitags morgen geht’s los, das Schiff faehrt um 8 Uhr ab. Als wir kurz vorher einchecken, sind wir nicht alleine. Rund 70 andere Traveller, Reisende und Urlauber quetschen sich bereits auf allen Decks. Wir freuen uns trotzdem, ergattern, fuer den Start, einen schoene Platz drinnen und geniessen den Start der Reise. 2 Stunden dauert die Fahrt bis zum ersten Schnorchelspot, wir trinken Kaffee, rauchen viel und werden ein wenig nervoes. Schliesslich hat man uns in der Vergangenheit vor jeder Art von Wasserkontakt gewarnt.
Die Fahrt ist dann auch sehr relaxed, die Maedchen sonnen sich und verfallen direkt in den Wettbewerbsmodus um die Gunst der meisten Blicke. Schoenheit ist immer geschmacksache, ich konzentriere mich lieber aufs wesentliche. Das Rennen um die groessten Brueste ist schnell entschieden. Miss “Brauner-Bikini-mitten-auf-dem-Deck-liegend” hat gewonnen. Viel Silikon hat geholfen, spannend ist jetzt, ob das als Rettungsring benutzt werden kann. Wir werden sehen.
Gruppendynamisch sind diese Tourireisen immer sehr interessant, man versucht sich schnell mit den Leuten zu arangieren, die einem sympatisch sind und kommt dann auch sehr schnell ins Gespraech. Die anderen Teilnehmer werden bis auf weiteres ignoriert. Ega, die Crew gibt nach einer halben Stunde auf See ein Sicherheitsbriefing und verkuendet, dass wir uns keine Sorgen machen muessen. Sie rechnen nicht damit, dass das Schiff untergeht, falls doch wuerde es der schoenste Untergang unseres Lebens werden. Bier wird zuerst geretten, dann die huebschen Frauen und ganz zum Schlus die Knaben. Die Ansprache war tatsaechlich recht lustig, irgendwie stellt sich schnell ein wohliges Gefuehl ein, wenn die Crew Spass hat und den verbreitet.
Das erste Riff ist schnell erreicht, erste Konflikte unfreundlicher Teilnehmer belustigt verfolgt und dann geht’s auch schon los. 40 km vor der Kueste schmeissen sich die ersten Schnorchelfreunde ins Meer. Gewagt, gewagt. Meiner Meinung nach sollte es hier Riffhaie, Krokodile, Rochen, giftige Fisch, Seeschlangen und den herumgeisternden Kaptain Ahab geben, aber, wenn interessierts? Wenn alle ins Wasser springen, mach ichs auch. Zaeck! Ein Lemming unter vielen. Nachdem der erste Kaelteschock vorbei ist und ich wegen der Wellen in kurzer Abfolge durch den Schnorchel Salzwasser inhaliert habe, geht es besser. Nach einigen geschickten Schwimmzuegen erreiche ich das Riff und kann in voller Farbenpracht geniessen, was schon auf den Bildern wunderschoen aussah. Das Great Barrier Reef und seine phantastische Farbenpracht. Und, es ist wirklich schoen. Was ein Erlebnis! Ich fassse das Gefuehl nochmal zusammen: Reichlich Kilomter vor der Kueste treibe ich mit dem Arsch kurz unter der Wasserobeflaeche und dem Gesicht Richtung Riff im Meer. Fische schwimmen an mir vorbei, Korallen warten darauf begutachtet zu werden und Klippen wollen umschwommen sein. Wahnsinn. Nach 1 Stunde, mittlerweile gut durchgekuehl, erklingt die Pfeife der Crew und wir muessen zurueck an Bord. Nach dem abzaehlen und der totalen Zufriedenheit des Erlebten geht’s weiter. Das naechste Riff wartet schon, wie jeden Tag. Wir erreichen es schnell, ein weiterer Sprung ins kuehle Nass endet im selben, wunderschoenen Gefuehl: Freiheit und Glueck. Irgendwann ist hier auch hier die Zeit um. Wir reisen zurueck nach Cairns, gluecklich, ausgepowert und total zufrieden, dass wir wirklich Schnorcheln waren. Der gut-aussehen-Contest an Deck geht in die letzte Runde, der Sieger ist immer noch ungewiss. Ich stehe an Deck, trinke mein Glas Wein und erfreue mich an einer weiteren selbstgedrehten Zigarette.
Das Fazit ist klar: Es war ein extrem schoener Tag auf dem Meer, das Geld war sehr gut investiert und, da wir die Ostkueste nun verlassen werden, ein perfekter Absschluss dieses Teils Australiens. Fest steht, zum Great Barrier Reef kommen wir wieder. Irgendwann bestimmt. Ach ja, die Bilder der Unterwasserkamera reichen wir nach, sobald wir sie digitalisiert haben. Bis spaeter, Ciao, Tschuess und Goodbye. Wir!
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Australiens Hauptproblem ist komischerweise Wasser. Obwohl es rundherum reichlich davon gibt, ist es in vielen Ballungsgebieten nur sehr knapp vorhanden. Vor allem an der dicht besiedelten Kueste rund um Brisbane fiel es extrem auf. Schilder, die dezent, aber deutlich, darauf hinweisen, dass jeder, der laenger als 3 Minuten duscht, eigentlich erschossen gehoert. Einige Campingplaetze bitten um Mithilfe und fordern dazu auf Langduscher zu denunzieren. Die letzten Jahre waren offensichtlich so wahnsinnig trocken, dass es vielerorts mittlerweile zu ernsthaften Problemen fuehrt. Brisbane zum Beispiel hat echte Probleme, die Stadt ist aeusserst trocken und zurzeit brauchte man eine Genehmigung der Stadt, wenn man den Rasenstreifen vor seinem Geschaeft vor dem sicheren Verbrennungstod retten moechte und waessern will. Ohne Genehmigung ist es streng verboten und wird mit hohen Strafen verfolgt. Ist also vermutlich noch schlimmer, als Raubkopien herzustellen. Andere Laender, andere Sitten.
Aber, wenn man schlicht und einfach vomn der gesamten Problemtaik absieht und sich wieder, wie es sich fuer echte Traveller gehoert, auf seine Kernkompetenz – naemlich am Strand rumliegen – konzentriert, faellt auf, dass es ziemliche Unterschiede bei der Qualitaet der Straende und der Art, wie man im Meer umkommen kann, gibt. Waehrend im Sueden eher Haieattacken und starke Stroemungen den unerfahrenen Reisenden in seine Grenzen weist, bietet der Norden der Ostkueste noch ein paar ganz andere Besonderheiten, die vom Local in jedem beliebigen Kuestenort gerne zum Besten gegeben werden. Die kompletteste Zusammenfassung der Gefahren habe ich heute in einem kleinen Take-Away – Laden gehoert, als ich fragte, ob es ungefaehrlich sei schwimmen zu gehen. Die Frage reizt scheinbar jeden Australier und seine Antwort wird dementsprechend umfangreich ausfallen. Also, wir befinden uns am Newell Beach, 4 km hinter Mossman, was wiederum knapp 20 km von Port Douglas entfernt liegt und wieder als Aussenposten der Zivilisation bezeichnet werden kann. Newell Beach naemlich ist am Arsch der Welt. Die Frage ob das Schwimmen im Meer ungefaehrlich ist, wird jeder befragte Australier aufgrund ziemlich bescheuerter Gesetzte immer mit einem klaren “NEIN” beantworten. Tatsaechlich ist ein Gesetz so anwendbar, dass wenn ich ein “Ja” auf dieselbe Frage bekaeme und daraufhin im Wasser umkaeme, meine Hinterbliebenen den Beantworter der Frage schlicht und einfach in den Ruim klagen koennten. Die Begruendung ist dabei einfach: Er hat behauptet, es sei sicher, also uebernahm er Verantwortung fuer mich. In Deutschland zum Glueck undenkbar. Die Leutchen sollen ruhig weiterhin fuer sich selbst denken. Zurueck zu meiner Frage am Newell Beach…die Antwort der netten, rundlichen Dame im Shop war: “Schwimmen in Newell ist sicherlich nicht so gefaehrlich wie andersowo, wenn man mal davon absieht, dass Steve Irvine [der Crocodile – Irvine] letztes Jahr auf dem Weg zur Insel dort drueben [zeigend] von einem Rochen aufgespiesst wurde und starb. Die Salties [Salzwasserkrokodile] tummeln sich hier am Strand und versuchen von einem Fluss zum naechsten zu kommen, ausserdem ist die Stroemung relativ stark und zieht Richtung der unter der Wasseroberflaeche liegenden Riffe hin. Zurzeit gibt es zwar keine Stinger [toedliche Quallen], aber man weis ja nie. Die Saison faengt schliesslich bald an. Naja, und denk bitte an die Seeschlangen, die hier oefters auftauchen. Insgesamt kann ich nur davon abraten, hier schwimmen zu gehen, andererseits gibt es einige Locals [wahnsinnige Ortsansaessige], die regelmaessig schwimmen gehen.” Die Antwort sass. Auf meine naechste Frage, ob sie ab und an mal die Fuesse ins Wasser stecken wuerde, schaute sie mich nur laechelnd an und sagte “Nein, nie, ich bin doch nicht verrueckt.” Gut, dann nicht. Meine Idee, schimmen zu gehen habe ich begraben und sass eine weitere halbe Stunde im Sand, vorbereitet, jederzeit von irgendeinem toedlichen Tier umgebracht zu werden. Der Strand sah vorher eigentlich ganz nett aus, nach dem Gespraech hatte er irgendwie ein bisschen seiner Leichtigkeit verloren. Komisch. Viel Spass jedem, der ins Wasser geht…im Sueden ist es recht unproblematisch, Haie hin oder her. Im Norden rate ich allerdings dringend, einfach mal ein paar Locals zu fragen. Danach hat man meist eh keine Lust mehr, dafuer wieder ein paar nette Geschichten auf Lager…;-)
Ach ja, Kangaroos sind meistens ungefaehrlich…
3 commentsHalbzeit!
Wir haben die Haelfte der Zeit in Australien hinter- und noch weitere 172 Tage vor uns. Taraaaaaaaaa + Freu!!!!! Viele Gruesse an alle lieben Menschen, die froehlich mitlesen und uns nicht vergessen haben. Schoen, das. Wir haben euch lieb!
Bis spaeter, Wir!
1 commentLesen, aus Buechern
Frueher sind die Menschen diesem Vernuegen vermutlich oefter und mit mehr Leidenschaft nachgegangen. Das ist jedenfalls das Gefuehl, das wir im Laufe der Zeit entwickelt haben. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man irgendwann mal mehr Zeit hatte. Die haben wir jetzt. Worum geht’s? Gemeint ist das klassische und gemeine Lesen in Buechern. Gedruckt auf Zellstoff, gewonnen aus toten Baeumen und mit mehr oder weniger nachhaltigem Hintergrund und Inhalt.
Lesen ist fuer uns hier endlich wieder eine echte Beschaeftigung geworden. Eine, die beruhigt und den Geist anregt. Frueher war Zeit meistens der Hinderungsgrund um der Lektuere eines guten Buches nachzugehen. Der Fenrseher tat dann das Uebrige und unterhielt uns wesentlich einfacher und schneller mit leider meist zweifelhaftem Vergnuegen. Das ist nun vorbei, da wir, mangels Zugang zum ‘Fernsehen’, einfach nicht in die Versuchung kommen koennen. Ja, wir geben zu, wir lesen viel. Und, wir geniessen es!
Viele Gruesse an dieser Stelle an die Grossmutter (genannt: Mutti!), die vielleicht in diesem Moment stolz ist und moeglicherweise das Gefuehl hat, das doch noch was aus uns wird. Wir essen naemlich zusaetzlich auch viel und regelmaessig, daher gibt es also keinen Grund zur Sorge!
;-)
Die Buecher, die man grade gelesen hat und die auch noch Spass gemacht haben, empfiehlt man gerne weiter. Daher folgt nun ein kurzer, aber moeglichweise langweiliger (vielleicht auch nicht) Abriss einiger weniger, guter Buecher und Autoren. Empfehlen kann man ohne groessere Probleme Bill Bryson. Vermutlich jedes Buch von ihm, in unserem Fall aber einfach “Down Under”. Interessant im Beseonderen deswegen, weil es um Australien geht und im Allgemeinen, weil es lustig ist. Erzaehlt wird aus einigen seiner Reisen durch Australien, was vermutlich deswegen so spannend ist, weil er einfach total unbefangen auf bestimmte typisch australische Besonderheiten eingeht und zwar sehr konsequent. Lustig und bescheuert. So wie es sein soll. Es macht Spass seine Erlebnisse zu verdauen und sollte als Lektuere fuer den angehenden Australienreisenden in Betracht gezogen werden. Am Ende weis man, womit man in Australien zu rechnen hat und dass alles ganz anders ist, als das deutsche Fernsehen einem weismachen moechte. So schnell stirbt man naemlich nicht!
Paulo Coelho darf auch im Gepaeck nicht fehlen. Das “Handbuch des Kriegers des Lichts” versorgt mit guten Hinweisen, wie man mit Menschen aller Art umzugehen hat und verhilft meist zu Seelenfrieden. Aber: Nicht nur auf Reisen, sondern generell. Einzelne, kurze Geschichten verhelfen zum Nachdenken ueber Erlebtes und das, was noch kommt. Kein Stueck lustig, dafuer als Ratgeber und Nachdenklichkeitsmacher anwendbar. Gutes Buch! Stephen Fry, Ben Elton und John Preston werfe ich nun in einen Topf, lehne mich damit extrem weit aus dem Fenster und empfehle einfach alle ihrer gelesenen Buecher. Damit verspiele ich jegliche Moeglichkeit irgendwann einmal Literaturkritiker zu werden. Egal. Sie sind lustig, sarkastisch, teilweise spannend und die, die ich las, einfach nur gut. Bitte lesen. “Doctor Shivago”, Klassiker der russischen Literatur und definitiv verdammt gut, habe ich abgebrochen. Es war einfach zu undurchschaubar und nervig der Handlung auf Englisch zu folgen. Wer jetzt meint, mein Englisch waere wohl doch noch ausbaufaehig, soll es selbst mal wagen und sich durchquaelen um nachher Recht zu behalten. Mir war es einfach zu anstrengend…ich bin schliesslich im Urlaub und nicht in der Uni. Zaeck. Schoen zu lesen war definitiv Kiefers “…Dschingis Khan”, eine interessante Erzaehlung einer seiner Wanderreisen durch die Mongolei. Als Reiselektuere deswegen auch so gut, weil einem schnell das Gefuehl gegeben wird, dass alles noch viel schlimmer kommen koennte. Im uebrigen kommt er aus Bad Muenstereifel, was ihn deswegen schon ins absolut Wichtige befoerdert. Ach ja, es ist gut geschrieben. James Patterson ueberzeugt immer mal wieder mit spannenden Geschichten rund um den Polizisten Alex Cross und seinen Kollegen Simpson. Spannend, moerderisch und ziemlich eingaengig geschrieben, hat Patterson mittlerweile den x-hundertsten Roman abgegeben und wird wohl nicht zu den qualitativ hochwertigen Autoren zaehlen, trotzdem: Seine Geschichten sind meist gut, spannend und verhelfen zu einigen netten Stunden. Zu guter Letzt darf ich Helen McInnes an Herz legen. Ihre Agentengeschichten, vor allem die aelteren aus den 60ern, sind verdammt spannend und erfreuen. Es passiert viel, man muss immer darauf vorbereitet sein, dass der Hauptakteur doch irgendwann mitten im Buch stirbt und durch einen anderen ersetzt wird. Ihre aeusserst detaillierte Art der Beschreibung von Situationen und Charakteren verhilft zu einigen auesserst anregenden Stunden, garniert wird das Leseerlebnis mit dauernder Abwechslung. Unbedingt mal probieren! Ach ja, und wem Australien einfach nicht genug Kultur bietet: Einfach “Encore Provence” von Peter Mayle lesen. Ein schoeneres Buch ueber die Provence, geschrieben mit ebensoviel Liebe zu Land und Leuten ist wohl schwer zu finden. Und fuer uns Europaeer wird einfach ueber ein Stueck Heimat berichtet. Interessante Geschichte ueber verschrobene Menschen, was will man mehr? Tatsaechlich ist uns in Australien eins klar geworden…Heimat ist da wo man herkommt.
9 commentsCairns to be
Nachdem die letzten Reisetage durchweg regnerisch waren, hat uns Cairns endlich wieder mit Sonne und ein bisschen Trockenheit empfangen. Subtropisch und trotzdem klimatisch recht angenehm. Schoen, wir sind gluecklich. Cairns ist so ziemlich das groesste, was an Staedten hier im Norden zu finden ist. Gross ist dabei auch wieder relativ…wie im richtigen Leben halt. Fuer alle, die nicht wissen, ob sich Cairns lohnt: Ja, Cairns lohnt sich. Campingplaetze ohne Ende, billige Hotels, andere billige Schlafmoeglichkeiten und ausserdem auch noch viel zu sehen. Na, die Stadt an sich ist ganz nett, interessant ist hier vor allem, dass man auch Abends mal was spannendes machen kann. Cafes, Bars, Bistros, Kneipen und viele, viele Geschaefte. Praktisch alles, was das Travellerherz begehrt. Interessant ist auch, dass in Cairns Wein erst ab 16.00 Uhr verkauft werden darf. Offensichtlich hat es so viele Probleme mit trinkenden und poebelnden Horden gegeben, dass man sich dazu genoetigt sah. Seltsam und fuer europaische Verhaeltnisse eher hilflos. Egal. Zu Zeit findet in Cairns das “Cairns-Festival 2007” statt und beglueckt die anwesenden Reisenden mit Musik, gutem Essen und Entertainment. Und fuer australische Verhaltnisse gar nicht mal so schlecht. Ansonsten lohnt sich der Botanische Garten auf jeden Fall und die von menschhand geschaffene Lagune laedt zu genuetlichem Schwimmen ein. Nett. Wir waeren vermutlich trotzdem nicht so lange hier geblieben, wenn Cairns fuer uns nicht auch noch einen anderen Bonus zu bieten haette. Regs Mami besucht uns naemlich fuer 5 Wochen und begleitet unsere Reise ein wenig. Prima! Wir freuen uns! Ausserdem hatte Reg die bislange erste Gelegenheit das Gesundheitssystem Australiens kennenzulernen. Sie hatte, seit Anfang des Jahres, ein kleines, aber fies wachsendes, dunkles Muttermal, das tatsaechlich nicht so wahnsinnig gut aussah, selbst fuer das ungeschulte Auge. Waehrend der Reise ist es nochmal kraeftig weitergewachsen und hat uns Grund zu Sorge gegeben. Wir haben deswegen schon in Townsville versucht einen Termin in der “Skin Cancer Clinic” zu vereinbaren…die Spezialisten sollten einfach mal einen Blick drauf werfen. Der Termin ist dann aber leider erst in Cairns Wirklichkeit geworden. Und, verglichen mit dem Aufstand, den man in Deutschland mit Arztbesuchen hat, ist es hier vergleichsweise angenehm und unkompliziert. Der einfache Termin zur Kontrolle war schnell vereinbart und 5 Tage spaeter war es soweit. Die Kosten dafuer trugen wir selbst, koennen sie aber bei unsere Krankenversicherung in DE geltend machen. Der Termin kostete 60 $ (knapp 40 Euro) und das Muttermal wurde direkt entfernt. Allerdings nicht, weil es so schlimm ist, sondern weil es hier eben so einfach ist. Easy like that!
Wir haben das Muttermal daraufhin an die Firma “QML Pathology” weitergereicht, die es eingehend untersucht hat. Es ist gutartig und haette nicht mal entfernt werden muessen. Aufatmen ist also angesagt. Sehr gut! Die ganze Aktion hat, alles in allem, 1 Stunde gedauert und uns ziemlich schnell deutlich gemacht, dass man das Gesundheitswesen wirklich einfacher gestalten kann als zuhause in DE. Ach ja, und da es so unkompliziert ist, ist es auch viel guenstiger. Glueck fuer uns und fuer alle Australier.
Regs Mami ist mittlerweile gluecklich angekommen, wurde mit Wein und gutem Essen versorgt und fuehlt sich gut. Wir sind fuer die ersten Tage in ein Cabin gezogen und entspannen uns ein bisschen vom Hardcorecampen. Den ersten Schock am Flughafen gab es gestern auch schon, da ein Packstueck ohne Besitzer die Offiziellen in Aufregung versetzt hat. Ein mobiles Durchleuchtungskommando hat das Koefferchen unter die Lupte genommen, das Gebaeude, mehr oder weniger, abgesperrt und uns ein paar nette Bilder beschert. Aber, es war harmlos und mal wieder keine Bombe. Wir sind eben einfach in Australien und nicht im Nahen Osten. Und ein Highlight gibt es neben einigen Geschenken, netten Briefen von der Familie und der Anwesenheit von Regs Mum auch noch: Mein Laptop ist mittlerweile auch hier! Ha! Ohne geht es halt doch nicht so gut, wie ist dachte. Computerheini bleibt man wohl fuer immer…
Viele Gruesse an alle Menschen, die hier froehlich mitlesen, vor allem an die Kantinenchefin aus Piro-Zeiten! Die Schnitzel waren zwar nicht immer perfekt, der Service dafuer aber Spitzenklasse!!! Bis spaeter, Wir.
1 commentSpezialisten leisten etwas besonders…
In Deutschland wird die Frage wahrscheinlich jeder nach seinem Geschmack beantworten koennen: Wo gehe ich Lebensmittel einkaufen? Vermutlich fallen einem dabei ziemlich schnell so spannende Namen wie Aldi, Extra, Allkauf, Metro & Co. ein, hier in Australien kann man damit aber einfach ueberhaupt nichts anfangen. Obwohl, ganz so einfach ist es nicht. Aldi ist auch hier ein Begriff. Allerdings nur ein sehr vage bekannter. Aldi waechst zwar in Australien auch froehlich vor sich hin, insgesamt haben wir auf der Reise entlang der Ostkueste wohl aber auch nur eine Handvoll gefunden. Aber, wenn ihr einen sehen solltet…kauft dort ein! Aldi ist einfach billiger als der Rest. Unsere Frage am Anfang der Reise war tatsaechlich: Wo kriege ich Lebensmittel ueberhaupt und vielleicht auch guenstig? Wenn man noch nicht einmal weiss, die die Laeden heissen, ist es wirklich nicht ganz einfach sie zu finden. Insgesamt ist die Shoppingkultur in Australien auch definitiv eine andere als in Europa. Waehrend man zuhause seine kleinen Shops einfach um die Ecke hat, gibt es sie hier entweder einfach nicht oder sie sind sehr schwer zu finden. Alles sammelt sich in groesseren Staedten, und zunehmends in kleineren auch, in Shopping-Centren. Dem geneigten, reisenden Leser vielleicht schon aus Amerika bekannt: Dies sind relativ grosse Gebauede in denen sowohl Lebensmittel in groesseren Mengen, als auch alles andere zum Leben notwendige erhaeltlich ist. Die Raeumlichkeiten sind klimatisiert und dadurch vermutlich auch so vollgestopft mit Menschen aller Art. Auch wenn es angenehm kuehl ist, Einkaufen macht mir so keinen Spass. Es fehlt einfach die europaeische Kultur, das gemuetliche Rumstoebern und der Spass. Wenn wir es dann aber trotzdem machen muessen, gibt es eigentlich nur einige wenige Alternativen, die bei strengerer Betrachtung nicht wirklich zu unterscheiden sind: Coles, Woolworth, IGA (und Bi-Lo) sind die Namen, die es sich zu merken gilt. Wir haben festgestellt, dass Coles immer ein bisschen guenstiger ist als die anderen Maerkte. Bi-Lo ist auch recht preiswert, leider aber selten anzutreffen und damit nur von geringer Bedeutung. K-Mart und Big W runden die Aufzaehlung im Bereich Klamotten und Outdoor-Kram ein wenig ab, wobei wir aus religioesen Gruenden den K-Mart meiden. Basis-Krempel aus dem Bereich Camping kann man allerdings sehr gut im Big W erstehen, ein recht solider Campingstuhl (klappbar) kostet da umgerechnet 7 Euro. Nur mal so zum Vergleich. Besser geht es vermutlich nicht. So, und da es so schoen ist, bleibt noch zu erwaehnen, dass man als Camper fast jeden Tag einkaufen muss, da es mangels Kuehlschrank einfach nicht anders geht. Der Wagen und das Zelt stehen praktisch immer irgendwann am Tag in der prallen Sonne und Lebensmittel fangen nach kuerzester Zeit im wahrsten Sinne des Wortes an zu leben. Viel Spass!
Noch eine kleine Geschichte am Rande: Reg hat im Antiquitaetenladen in Tharwa eine wunderschoene, batterielose Uhr erstanden, die sie einige Monate spaeter leider in der Dusche fallengelassen hat. Wir haben daraufhin oft versucht, die Uhr reparieren zu lassen, niemand hatte den Mut sie zu oeffnen oder wollte sie direkt in die naechste groessere Stadt schicken. Hier in Cairns haben wir in einem Shoppingcenter (!!!) einen alten Batterieverkauefer gefragt, ob er wuestte, wo die Uhr repariert werden koennte. Er hat sie daraufhin geoeffnet, das verschobene Raedchen gradegerueckt und die Uhr einfach und schnell repariert. Gekostet hat es nichts, fuer den netten alten Uhrenmann war es eher ein kleiner Contest…schafft er es oder nicht. Er hat es, gut gelaunt, geschafft. Wie ein weiser Mann oft sagte: Spezialisten leisten etwas besonders…
Comments are off for this post“The Great Green Way”
Wir haben Bowen verlassen…gluecklich, verkatert und ein bisschen wehmuetig war der erste Reisetag. Nachdem wir am letzten Bowen-Samstag unsere Zelte abgebrochen haben (haha), gings es Abends dann doch nochmal in den Pub. Und, siehe da, Ben Vito spielte wieder! Ha, wir haben uns also nochmal die volle Droehnung gegeben und froehlich Spass gehabt. Ein sehr netter Abend, feuchtfroehlich und lustig. Geendet ist er dann bei Pete…bei einem abschliessenden Glas Wein wurden Opale, Saphire und andere wertvolle Steine rumgereicht und beaeugt. Pete war sehr stolz und gluecklich uns einige seiner Steine anvertrauen zu duerfen. Schoener Abschluss, definitiv. Sonntag ging es dann endlich wieder los. Sonne, Sonne, Sonne, was will man mehr? Townsville war der erste, kurze Stop. Ein ziemlich heruntergekommener Campingplatz mitten in der Stadt sollte unsere erste Nacht versuessen. So schlimm war es dann nicht, die Nacht verlief ruhig und geordnet. Townsville selbst ist eigentlich ziemlich angenehm, ein bisschen wie ein kleines Brisbane und insgesamt, wenn man einen Vergleich mit anderen “North Queensland” – Staedtchen zieht, tatsaechlich recht kultiviert. Cafes, Shops und ein nettes Stadtzentrum machen Spass. Wir wollten trotzdem weiter und sind am naechsten Tag abgereist. Vielleicht war das keine so gute Idee…unsere Reise fuehrte uns direkt durch das Gebiet mit der hoechsten Niederschlagsmenge Australiens. Schoen, wenn man es weiss. Doof, wenn nicht. Nachher ist man aber immer schlauer. Ab Ingham faengt “The Great Green Way” an, der tropische Regenwald Queenslands, und damit ein Gebiet in dem Regen so normal ist wie vermutlich im zeitgenoessischen Deutschland. Es regnet oft, meistens, gelegentlich, ab und an…je nachdem, wen man fragt. Einheimische begegnen dem Regen eher ein wenig gelassener als Ortsfremde. Wir haben ihn gehasst! Dem Oertchen Tully gelang es irgendwann im 20ten Jahrhundert 7,9 Meter Regen in einem Jahr zu erhalten. Wahnsinn. Die Einwohner sind daraufhin mit einem weiteren Big Thing gesegnet worden. Dem grossen Gummistiefel, der, na, jetzt duerft ihr mal raten, wie gross ist? Antwort bitte hier eintragen: ___ Meter. Wir waren, als wir eine Runde durch Tully fuhren, einfach nur verdammt froh, dass wir schon gearbeitet haben und uns nicht in dieser unwirtlichen, verregneten und stimmungsdrueckenden Gegend um Geldangelegenheiten kuemmern muessen. Lachend konnten wir den triefenden Bananenpflueckern zuwinken: “Haha, ihr werdet nass…haha! Und das jeden Tag!!!” Toll! Wir verlassen also gluecklich Tully um daraufhin in Mission Beach, nach einem kurzen Aufendhalt in Lucinda, mit offenen Armen und mehr Regen empfangen zu werden. 2 Tage im verregneten, aber schoenen Regenwald waren genug und wir versuchten unser Glueck in Innisfail. Regen! Regen! Regen!!! Liebe Reisende, Traveller, Urlauber und Touristen, die ihr euch in Planung einer Reise durch Australien befindet…falls ihr einen Tipp von uns annehmen wollt und ihr nicht zufaellig Regenjuenger und Freunde des vom Himmel fallenden Nass seid: Meidet diesen Part Australiens!!! Auch wenn die Hochglanzbroschueren euch weismachen wollen, dass es wichtig ist, diese Ecke zu besuchen…es ist es nicht! Regenwald, schoen und gut. Er ist wirklich sehr spannend, interessant, unglaublich gruen und es wimmelt vor Tieren, die ihr noch nie gesehen habt und vielleicht auch ueberhaupt nicht sehen wollt. Wir raten euch, plant hoechsten einen Tag fuer den Great Green Way ein. Ihr werdet mit schoener Landschaft und einer tollen, nassen Fahrt belohnt werden. Aber wer zum Teufel will in Australien campen und dabei von tagelangem Regen genervt werden? Wir nicht. Unser Entschluss steht fest. Wir verlassen heute Innisfail und fahren so lange, bis endlich wieder die Sonne scheint. Damit fangen wir genau jetzt an. Ciao!
P.s.: Viele Gruesse an alle, die sich kuerzlich entschlossen haben zu heiraten. Herzlichen Glueckwunsch dazu! Und viele Gruesse auch an diejenigen, bei denen die Beziehung just grade nicht geklappt hat. Nehmts nicht so schwer.
P.s. II: Dieser Artikel beinhaltet keine, bzw. unsichtbare Bilder, da die Bibliothek Innisfail die Benutzung von USB-Devices und CDs verboten hat. Ihr koennte euch also bei dem Innisfail Council beschweren, da ihr vorerst nicht in den Genuss der Photos kommt. Merke: 1. Es regnet hier permanent 2. Die Bibliothek wird von Extremisten betrieben
Bis spaeter, wir haben euch lieb! Wir!
Comments are off for this postBis bald dann, Ben Vico!
Heute ist unser letzter Arbeitstag! Na, und weils so schoen war, wird der auch gebuehrend gefeiert. Heute Abend werden wir nett Essen gehen und danach ein bisschen Party machen. Gestern Abend hat im Pub um die Ecke Ben Vico gespielt, und, als ob es was besonders waere, wurde schon die ganze Woche darauf hingewiesen: “Thirsty Thursday with Ben Vico!!!” Der Mann mit der Gitarre. Mmh, wenn man mal laenger als die uebrigen Touristen in der Gegend bleibt, merkt man dann sehr schnell, dass Ben Vico fast jeden Donnerstag Abend immer im selben Pub spielt. So spannend ist das dann nicht mehr! Daher, wir werden heute feiern, und zwar _ohne_ Ben Vico! Unsere Zeit in Bowen ist vorbei und wir freuen uns endlich weiter zu kommen. Aber, unsere Zeit hier war nicht annaehernd so anstrengend, wie sie haette sein koennen. Waehrend andere Backpackerkinder im Regen auf den Farmen geschufftet haben, arbeiteten wir gemuetlich drinnen, bedienten Kunden und genossen warme Schokolade. Internet gabs rund um die Uhr und die Arbeitszeiten waren auch prima…insgesamt haette es uns also wesentlich schlimmer treffen koennen. Wir haben definitiv viele nette Menschen kennengelernt und werden uns grade wegen ihnen noch lange an Bowen erinnern.
Bowen, du bis et!
3 commentsWas bleibt?
Langsam aber sicher wird es Zeit, Abschied zu nehmen. Wir haben unsere letzte Arbeitswoche und bereiten uns gedanklich auf die Abreise vor. Sonntag gehts los, nach 10 Wochen Bowen. Man kann tatsaechlich sagen: ENDLICH! Wir sind deswegen so lange in Bowen geblieben, weil es einfach sehr praktisch war. Definitiv sprechen sehr viele Gruende gegen Bowen, andererseits einige dafuer. Vor allem in dieser Zeit des Jahres: Im Winter. Winter in Australien heisst nicht zwingend, dass es kalt wird. Jedenfalls nicht in Queensland und somit im ziemlichen Norden. Hier ist das Wetter im Winter recht angenehm…wir sprechen ueber 25-28 Grad und eine kuehle Brise vom Meer tagsueber und irgendwas zwischen 3 und 15 Grad in der Nacht. Ist eigentlich nicht schrecklich kalt. Aber, aus Sicht eines Zeltbewohners koennen 3 Grad Nachts ganz schoen bitter sein. Glaubt es mir. Man friert! Aber, der Winter bleibt nur 2 Wochen, ist also nicht ganz so schlimm wie in DE. Dafuer ist es wohl im Sommer so heiss, dass man es kaum aushaelt. Mmh, unangenehm. Bowen ist deswegen auch besonders praktisch, weil man hier einfach nicht viel Geld ausgeben kann. Es gibt ausser dem Summerview Garden Cinema und einigen Pubs rein garnichts, was man Abends machen kann. Wenn man mal vom Strand absieht. Top. So kann man wenigsten sparen. Doch, was bleibt? Ja, vor allem erstmal Geld…ist halt nur die Frage, wie lange. Es bleibt definitiv auch das gute Gefuehl, endlich nochmal am Arbeitsleben teilgenommen und einen Chef gehabt zu haben, der sich wirklich Chef nennen darf (Marc, das ging nicht an dich! Weisst schon, wen ich meine!). Das Arbeitsklima hier im Retravision ist sehr gut, die Arbeit hat Spass gemacht und wurde gewuerdigt. Reg ist sogar gesponsored worden, hat die Bluecard erhalten und darf somit ueberall mit Kindern arbeiten. Sehr praktisch, da es in dem Bereich verdammt viele Jobs gibt. Nachmittagsbetreueung ist das Stichwort. Vielen Dank! Bowen ist deswegen auch recht nett, weil die “Stadt” (hahaaaaaa) einfach sehr uebersichtlich ist. Nach einiger Zeit erkennt man die Gesichter wieder, gruesst sich und fuehlt sich einfach ein bisschen angekommen. Wir haben hier viele nette Leute kennengelernt, mit denen wir sicherlich weiterhin Kontakt halten werden. Leen + Chris und die Retravision – Familie gehoeren definitiv dazu. Einige Leutchen vom Campingplatz haben uns dermassen gut mit BBQs versorgt, dass wir ihnen das auch nicht vergessen werden. Danke, Peter + Nikki!!! Zusaetzlich haben wir einige sehr freundliche Backpackerkunden bedient und mit ihnen anschliessend ein bisschen Zeit verbracht. Darunter z.B. Nils und Steffi. Sehr nettes Volk! Fuer viele Backpacker war es eben einfach total praktisch im einzigen Elektro-Zeugs-Verticker Bowens in ihrer Landessprache einzukaufen…wir konnten sie schliesslich in Deutsch, Franzoesich, Spanisch und Englisch bedienen. Auch wenn wir hier viel gearbeitet haben, hat es Spass gemacht einfach richtig in Australien anzukommen, Geld zu sparen und Kraft zu tanken um richtig durchzustarten. Vielen Dank an all die netten Menschen da draussen und in der Heimat, die uns zusaetzlich mit Anrufen, Mails und SMS ueberschuettet haben. Ihr kriegt im Gegenzug alle Postkarten! Hehe.
Irgendwie im Niemandsland zwischen McKay und Townsville gelegen, wartet Bowen drauf richtig gross rauszukommen. Wir sind gespannt, koennen aber kaum glauben, dass es jemals passieren wird. Bowen ist naemlich ein bisschen wie die Eifel. Sehr nett, schoen, aber auch am Arsch der Welt. Vielleicht sind wir deswegen auch so lange geblieben…
;-)
Comments are off for this postKulturelle Unterschiede
Vieles in Australien ist anders! In manchen Punkten definitiv positiver, netter und unkomlizierter, als wir es aus Deutschland her kennen, in anderen Punkten aber auch unglaublich spiessig, steif, launisch und somit eher Britisch. Wir listen einfach mal ein bisschen auf, was uns aufgefallen ist: Behoerdengaenge sind hier auf jeden Fall einen Ausflug wert. Waehrend man in DE teilweise unverschaemt lange wartet und danach auch noch von extrem anstrengenden und unfreundlichen Menschen ohne Seele bedient (abgefertigt) wird, ist ein Behoerdengang hier immer ein sehr netter Erlebnis. Denn: Die Leutchen sind ausnahmslos freundlich, hilfsbereit, haben den Anspruch ihren Job gut machen zu wollen und wissen, dass ihr Job nur existiert, weil die uebrigen Buerger noch nicht revoltiert haben. Definitiv ein Pluspunkt. Regierungsangelegenheiten sind ueberhaupt recht einfach organisiert. Zum Beispiel gibt es fuer Fahrzeuge mit ACT (Australian Capital Territory) – Zulassung (so wie unserem) die einfache Moeglichkeit ihren Wagen ueber das Internet mit neuer Registrierung (Rego) auszustatten. Man kann die Rego in 3/6/12 – Monatsbloecken erwerben und erhaelt damit die Berechtigung am Strassenverkehr teilzunehmen, aehnlich unserer KFZ-Anmeldung. Ausserdem ist eine Versicherung inbegriffen, die Personenschaeden abdeckt. Also ein bisschen mehr als unsere Zulassung in DE, da die Versicherung direkt integriert ist. Die Regel ist dann recht einfach: Ohne Rego darf niemand fahren. Waehrend man in DE bangen muss, ob der Wagen nochmal durch den Tuev kommt, geht man hier einfach auf die Webseite der Road Transport Authority, gibt ein paar Daten ein und bekommt einen neuen Sticker, der von innen an die Windschutzscheibe geklebt wird, direkt zugeschickt. Irgendwie praktischer als zuhause. Anderes Beispiel: Menschen im Supermarkt, in der Baeckerei, egal wo, sind einfach sehr, sehr freundlich und man kommt immer und ueberall ins Gespraech. Auch gerne ueber Belanglosigkeiten, aber immerhin. Australier haben die schoene Eigenschaft, schnell Freundschaften schliessen zu koennen. Es macht Spass mit ihnen zu reden! Wobei man tatsaechlich immer ein bisschen aufpassen muss, wo man sich grade in ein Gespraech verwickeln laesst und worueber. In bestimmten Country-Ecken wuerde ich kein Gespraech ueber Ureinwohner, Backpacker, Politik oder Auslaender anfangen, da viele Menschen dort draussen ein bisschen simpler gestrickt sind und teilweise sehr anstrengend auf bestimmte Themen reagieren. Nachteilig ist uns definitiv in letzter Zeit Queensland aufgefallen. Viele Oertchen scheinen erst vor kurzem an die Welt angeschlossen worden zu sein. Die Bevoelkerung lebt scheinbar immer noch gedanklich in den 50ern…als es noch keine Fremden, Internet und sonstigen Komplikationen gab. In den Staedten ist alles ein bisschen weiter entwickelt, im Dorf jedoch oft ueberhaupt nicht.
Auffallend ist in Australien auch der Trend, fuer nahezu alles Reglungen zu haben. Z.B.: scheint Alkohol ein relativ grosses Problem zu sein und offensichtlich hat die Regierung einiges getan, den Konsum irgendwie zu regeln. In jedem Pub haengen Schilder und informieren ueber die entsprechenden Strafen, falls man doch mal zu voll ist. Die Regelwut liegt vielleicht aber auch daran, dass es hier viel leichter moeglich ist, jemanden wegen irgendetwas zu verklagen. So hat es z.B. einen Fall gegeben, wo ein Pubbesucher den Wirt verklagt hat und gewann, weil er sich nach verlassen des Lokals in einem Tuempel ordentlich verletzt hat und er den Wirt dafuer verantwortlich sah, weil dieser ihm den Alkohol in nicht unerheblichen Mengen verkauft hat. Sehr seltsame Ansicht. In DE undenkbar und meiner Meinung nach auch zu Recht. Irgendwie ist eigenverantwortliches Handeln doch wichtig, oder?
Fazit: Alles in allem ist das Leben hier definitiv sehr relaxed, die Leute unkomplizierter und auch unglaublich nett, auch wenn vieles zu sehr geregelt ist. Australien ist verdammt schoen und nicht halb so schlimm, wie einem die Medien weismachen. Gewoehnen muss man sich eigentlich nur daran, dass das Wetter wesentlich besser ist (Sonne, Sonne, Sonne), die Leute nett, man in Lokalen nicht drinnen rauchen darf und man viele gewohnte Leckereien nicht kaufen kann. Merke: Australier sind definitiv keine Feinschmecker!!! Gute Salami, Wurst, Kaese und anderes, aeusserst deutsches Lebensmittelgut gibt es hier einfach nicht oder es ist verdammt teuer. Stellt euch ein Leben ohne guten Kaese vor. Undenkbar!!! Und so ist es hier! Das ist das wahre Australien…
2 commentsSysadmin Day, wieder mal!
Wieder mal ist ein Jahr rum. Fuer Admins gilt eine andere Zeitrechnung. Weihnachten, Ostern, Geburtstage, all das zaehlt nicht! Der einzige Tag, der wirklich wichtig ist, ist Sysadmin Day! Kunden begruessen einen stuermisch, Mitarbeiter freuen sich ueber Anwesenheit, Kollegen laecheln wieder, es gibt Geschenke, Kuchen und Kaffee umsonst. Man fuehlt sich geehrt, gemocht und irgendwie wichtig. Dies ist fuer alle Frickler, Programmierer, Verticker, Consultants, Kollegen, Ex-Kollegen, IT-Heinis und Freunde: Geniesst euren Tag und habt Spass.
Viele Gruesse zum Sysadmin Day!!!
4 commentsExklusiv: Ausserirdische in Bowen
Eigentlich war es uns allen klar! Ist Bowen eine Hochburg der Ausserirdischen? Es gab verdammt viele Anzeichen dafuer. Doch wie konnten wir den Beweis antreten? Im Endeffekt war es ganz einfach. Wir mussten uns einfach nur lange genug in Bowen aufhalten…die Besucher aus den fernen Galaxien konnten ihre eigentliche Existenz nicht laenger vor uns verbergen. Komisches Verhalten war uns schon sehr lange aufgefallen: Viele Bewohner Bowens verhielten sich anders, als wir es aus unserem kultivierten Europa kannten…vor allem die ‘echten’ und gestandenen Farmer. Unglaubliches Kauderwelsch sprudelt permanent aus ihrem Mund, man muss sich laufend fragen: Was will er wohl von mir, was ist seine Botschaft? Wir konnten es nicht verstehen. Ein anderer Vergleich macht deutlich, warum in Bowen wohl offensichtlich eine, von der Regierung unterstuetzte, Hochburg der Ausserirdischen sein muss. Die oertliche Polizei verfuegt ueber nicht weniger als 14 Polizeiwagen, die teilweise vollstaendig auf den Strassen patroulieren. Man sieht hier teilweise mehr Polizisten als Backpacker. Wir waren uns sicher…die Regierung vertuscht etwas gewaltiges in Bowen. Waehrend die Bevoelkerung nichtsahnend ihrer Arbeit nachgeht, haben wir aus der Retravision Zentrale den Kampf um die Wahrheit angetreten und verbindung geknuepft. Wir wollten es einfach wissen! Was zum Teufel stimmt mit den Leuten in Bowen nicht? Die Antwort war so einfach, wie praegnant, doch wir sind erst durch Zufall drauf gestossen. Waehrend einer Wanderung durch den Busch fiel uns eine Karte mit seltsamen Bezeichnungen am Wegesrand auf. Wir fanden, perfekt instruiert durch die klare und aeusserst detaillierte Karte, hinter den Bergen Bowens, einen einsamen Strand: Kings Beach. Der beschwerliche Weg durch den Regenwald blieb nicht unbemerkt. Der persoenliche Assistent des extraterrestrischen Koenigs von Bowen begruesste uns freundlich laechelnd vom Boden aus (die Fremden sind sehr klein) und freute sich ueber die Tatsache, dass wir die ersten Saeugetiere seien, die ihr kleines Paradies gefunden haben. Es gibt sie also wirklich!!! Das Foto beweist es!!! Er erzaehlte uns die ganze Wahrheit…ihre Landung in Bowen in den 60ern, die Entwicklung der Farmen und ihren Einfluss in der Landwirtschaft, ihre Ziele, wie sie sich in Bowen versteckt halten, ihre Koerpertransformationen, etc.. Es war spannend, fesselnd und interessant. Aber, da die Fremden unentdeckt bleiben wollten, entfernten sie nach unsere Abreise die Karte und gaben uns heimlich Kraeuter, die uns fast alles vergessen machten. Allerdings haben wir den 2ten ultimativen Beweis, dass dies die Wahrheit ist. Die Unterschrift des Koenigs von Bowen!!! Ha!
3 commentsCuppacumbalong – What a Topic!
ein kurzer Rueckblick: In den ersten 2 Wochen unserer Reise sind wir bei unserem Freund Daniel untergekommen, der uns in Tharwa, Canberra aeusserst gemuetlich und feudal auf seinem praechtigen Landsitz ‘Cuppacumbalong’ versorgt hat. Daniel ist ein langjaehriger Freund der Familie und hat uns bereits unzaehlige Male in Deutschland besucht. Wir wollen hier kurz die neue Webseite seines Freundes Robert, den wir in Tharwa kennen und schaetzen gelernt haben, anpreisen. Schaut doch einfach mal rein…er ist Kuenstler und seine ‘Gemaelde’ sind tatsaechlich recht interessant. Ausserdem koennt ihr auf seiner Seite ein paar Bilder des Anwesens finden, auf dem wir unsere Zeit so schoen und angenehm verbracht haben. Viel Spass.
Comments are off for this postEin kleines Paradies –> Magnetic Island
Wir sind zurueck. Leider. Magnetic Island war wunderbar. Die Insel liegt knapp 25 Minuten von Townsville entfernt und ist einfach sehr, sehr schoen. Und zum Glueck nicht ganz so ueberlaufen, wie wir uns vorgestellt haben. Traumhafte Straende, klares Wasser, nette Leutchen und eine Campsite, auf der Parties nicht unueblich sind. Wir hatten viel Spass!!! Freitag Morgen haben wir Bowen verlassen und sind die 200 km nach Townsville gereist. Der Summer Wagon und wir haben uns sehr gefreut nach nunmehr 7 Wochen Bowen endlich mal fuer ein langes Wochenende zu verlassen. An der Touristeninformation haben wir Lyn + Chris aufgegabelt, sind zum Steg gefahren und haben alles in unseren Wagen geladen. Die Reise mit dem Schiff war das erste, kleine Erlebnis. Nach der Ankunft ging es dann direkt zur Campsite, aufbauen, kurz einkaufen und danach zum Strand! Sehr huebsch. Wie fast ueberall gab es auch hier ein Horseshoe Bay…jetzt fragt euch mal warum! Genau, wegen der Form!
Insgesamt verlief die Reise gruppendynamisch auch recht unkompliziert. Wir haben uns alle ganz gut benommen und die anderen Gaeste des Campingplatzes zusaetzlich prima unterhalten. Rein Naturtechnisch ist Magnetic uebrigens immer noch ziemlich unberuehrt. Wir haben im Verlauf der Reise dann auch relativ viele Tiere gesehen, die einem sonst nicht unbedingt direkt ueber den Weg laufen. Schnabeltiere, Kangaroobabies, Seeschlangen (in Radical Bay, ja, genau, wir waren da schwimmen…) und verdammt viele Schreivoegel. Im Vergleich zu Deutschland, wo Voegel den Anspruch haben, schoen zu klingen, hoert sich die Vogelwelt hier einfach nur laut und schrecklich an. Vor allem Morgens treffen sich zum Sonnenaufgang offensichtlich die lautesten Voegel, die es gibt und schreien sich die Seele aus dem Leib. Nicht besonders lange…vielleicht 5 Minuten…aber eben doch so lange, dass man mal kurz gegen 06.00 aufwacht. Geil! Schoen ist anders.
Freitag hat es dann keine besonderen Ausfaelle mehr gegeben, Samstag Abend wurde es dann leider ein bisschen wilder. Die Flasche Tequila am Abend hat sich relativ schnell bemerkbar gemacht. Lyn + Chris waren, obwohl versiert im Umgang mit Alkohol, irgendwann am Ende ihrer Kraefte und mussten aufgeben. Reg + Ich haben ein bisschen laenger ausgehalten und wurden dafuer mit einem schoenen ‘Hangover’ am Morgen belohnt. Prima!
Eigentlich war geplant, Sonntag Abend die letzte Faehre zu nehmen und den Rueckweg anzutreten. Aufgrund der privaten Befindlichkeit einiger Reiseteilnehmer wurde allerdings in der Gruppe beschlossen, bis Montag Abend zu verlaengern und einfach weiter am Strand liegen zu bleiben. Was dann auch die beste Entscheidung ueberhaupt gewesen ist. Wir konnten in aller Ruhe Sonntag ausschlafen und nochmal richtig die Insel unsicher machen. Eigentlich war eine Kanufahrt geplant, die dann in einer Paddelboottour endete. Und das auch schon nach 10 Minuten, da die Maedels mit dem Boot in eine ‘verbotene Zone’ gefahren sind und kurz darauf vom Verleiher des Bootes zurueck zum Strand beordert wurden. Ach, ja, Geld zurueck gabs keins. Harte Sitten. Mmh.
Fazit: Spass hatten wir tatsaechlich reichlich, Magnetic Island hat sich richtig gelohnt. Schoene Landschaft, ein paar nette Wanderungen und eine sehr tolle Zeit…das fasst es wohl gut zusammen. Lyn + Chris sind weiter Richtung Norden unterwegs, wir bleiben noch ein bisschen in Bowen und freuen uns jetzt schon wahnsinnig drauf, auch endlich weiter zu reisen. Viele Gruesse an alle, bis spaeter!!!
2 commentsDeutsche Gruendlichkeit im Trend der Zeit
Liebe Freunde, die letzte Woche war mal wieder sehr spannend. Zuerst gibt es einen kurzer Rueckblick ueber unsere Arbeit. Viel ist passiert, vor allem im persoenlichen Umfeld unserer Chefin. Dazu spaeter. Unser Auftrag im Retravision war eigentlich, die Mitarbeiter am PC zu schulen und den Laden besser zu organisieren. Mittlerweile sind die Schulungen komplett eingestellt worden und wir organisieren fast nur noch. Schaut man sich in Firmen mal ein bisschen detailierter um, faellt einem so manches auf, was den eigenene Mitarbeitern entgeht. Z.B. Diebstaehle. Bei Retravision wird in nicht unerheblichem Masse gestohlen. Mp3-Player, Toaster, alles was einigermassen schnell zu verstauen ist. Die Dinge kommen selbst dann weg, wenn sie gut verschlossen sind. Wahnsinn. Ausserdem: Die Wareneingangs- und Ausgangslisten werden nicht gepflegt. Niemand weiss genau, was im Laden oder im Lager vorhanden ist. Es gibt zwar Ueberwachungskameras, leider nutzt sie niemand und es wird auch nicht aufgezeichnet. Hehe. Chaos total, genau wie in jedem anderen Laden auch. Zusaetzlich passieren lustige Sachem im Verkaufsraum. Menschen betreten den Laden, knallen defekte Waren auf die Theke, schnappen sich ein anderes Stueck und verlassen wortlos den Laden. Was man da macht? Richtig, man ruft die Polizei! Queensland ist schon eine besonders komische Ecke in Australien. “Madder than cut snakes”. Das sagen viele Australier ueber die Queenslaender. So scheint es auch zu sein. Unsere Chefin hat ausserdem nicht ganz unerhebliche Probleme im eigenen Haushalt. Die Ex-Frau ihres Sohnes laeuft ab und an im Laden Amok, schreit herum, packt Waren ein und verschwindet. Resultat: Polizei, Anzeigen, gegenseitige Klagen und eine Menge Kopfschuetteln von Reg und mir. Denn, wir haben einen unglaublich abwechslungsreichen Job und jeden Tag sehr viel Spass, vor allem durch das permanent vorhandene Chaos. Unsere Arbeit im Shop laesst sich dafuer mittlerweile auch sehen, es gibt erste Ergebnisse: Arbeitsanweisungen, geregelte Pausenzeiten, Ordnung, Listen, Schilder, laminierte Exit-Zeichen, gedruckte Preisschilder und vieles mehr pflastern unseren Weg und hinterlassen einen deutlichen Geschmack deutscher Gruendlichkeit und Pedanterie. Selbst der Baecker gegenueber fragte heute an, wo der Retravision die gut organisierenden Deutschen her hat. Sie suchen naemlich auch neue Mitarbeiter. Ha! Liegt wohl vor allem daran, dass insgesamt die Arbeitskultur hier einfach ein bisschen anders ist. Alles ist sehr locker, niemand arbeitet zu schnell oder zu viel, die Stimmung ist immer total easy. Leider leidet darunter aber auch die Qualitaet. Vermutlich ist die deutsche Gruendlichkeit eben doch nicht nur ein Geruecht, sondern ein bisschen Realitaet. Lustig ist dabei allerdings, dass sie ausgerechnet durch uns nach Bowen gebracht wird. Immerhin operieren wir aus unserer Basisstation im Zelt. Irgendwie komische Ironie.
Was passierte sonst noch? Wir haben gestern Lyn + Chris verabschiedet und bereiten uns seelisch auf ein gemeinsames Wochenende auf Magnetic Island vor. Freitag nehmen wir uns frei und haben somit ein bisschen mehr Zeit. Ach ja, zwischendurch hat uns der Campingplatzbesitzer wiederholt ermahnt, Abends leiser zu feiern (danke, Lyn + Chris) und wir haben ein sehr angenehmes, letztes Wochenende am Strand verbracht. Schlafen, relaxen und Sonne tanken……und Asiaten beobachten, wie sie im Wasser planschen, als haetten sie noch nie das Meer gesehen. Hehe. Asiaten sind verdammt lustig. Und immer nett. Und sie kaufen alles, was sie kriegen koennen. Ich mag sie.
Timmbo, vielen Dank fuer die Einladung zum Polterabend, wir koennen aber leider nicht kommen. Viel Spass und eine wunderschoene Hochzeit, wir treffen uns im Fruehjahr auf ein leckeres, nachtraegliches Bierchen, mmh?
Viele Gruesse an alle Freunde und die lieben Ex-Kollegen, sowie alle anderen netten Menschen, die sich regelmaessig melden. Wir haben euch lieb!
5 comments1 Cent Sale, Anglican Church Hall
die letzte Woche war sehr nett, obwohl wir tatsaechlich viel gearbeitet haben. Selbst Reg arbeitet mittlerweile Vollzeit und macht sich verdammt gut. Respekt! Uns geht es immer noch prima und wir geniessen das bessere Wetter sehr.
Auf vielfachen Wunsch gibts auch nochmal ein Foto unseres Grundstuecks! Die Plane ueber unserem Haus war eigentlich gegen den Regen gedacht, jetzt ist es ein auesserst guter Sonnenschutz. Und mal wieder, “Excellent Value”, weil total billig. Die Stangen sind vom Nachbarn gegenueber und die Plane hat 9 $ gekostet. Perfekt. Am Wochenende haben wir uns dann drunter auch mal wieder richtig gut erholen koennen. Und trotzdem, langsam aber sicher, muessen wir auch schon ans Abschiednehmen denken, da Lyn und Chris uns Mittwoch verlassen werden. Sie haben einfach genug gearbeitet und werden Richtung Townsville aufbrechen. Vermutlich reisen wir ihnen naechste Woche kurz nach, um auf Magnetic Island ein nettes Wochenende zu verbringen. Blaues Wasser, weisser Strand, ein Bierchen und Ruhe, Sonne, Erholung. Geil. Wir freuen uns schon.
Ein kurzer Rueckblick: Letzten Sonntag wollten wir beim “1 Cent Sale” in Bowen richtig reinhauen und endlich nochmal billig einkaufen. Flohmarktmaessig. Dachten wir jedenfalls. Ein 1 Cent Sale hat nur leider ueberhaupt nichts mit billigem einkaufen, Flohmarkt oder aehnlichem zu tun! Es funktioniert naemlich so: Man kauft sich eine Eintrittskarte (Preis: 2 $ p.P.), waehlt Tickets (1 Streifen mit 5 Zahlen: 1 Dollar) und setzt sich in die Dorfhalle. Dann gibt es umsonst Plaetzchen, Sandwiches, Tee und Kuchen. Nette, alte Damen quatschen, sind gemuetlich und geniessen den Sonntag. Wir mittendrin. Auf der Buehne sind alle Arten von kleinen und grossen Geschenken aufgebaut. Irgendwann gehts dann auch los. Andere nette Damen ziehen Nummern aus einer Box, lesen diese laut vor und wenn man das passende Gegenstueck dazu hat, gewinnt man! Wow. Wir waren also mitten in einer Tombola. Und, es war wirklich total spannend! Wir wollten gewinnen, vor allem wird die gesamte Veranstaltung immer wilder, je laenger man spielt. Die aelteren Herrschaften machen im Verlauf ab und an Fehler, es melden sich mehrere Leute mit der angeblich gleichen Ticketnummer, etc…Aeusserst amuesant! Gewonnen haben wir dann auch…einen total fetten Obstkorb (Ticket 2457), ein Set Duschgels und Handtuecher (Ticket 2458!) und zum Schluss selbstgebackene Cookies mit Kokos (Ticket 1945). Yeah! Was ein Sonntag! Zusammenfassend hat sich der Ausflug total gelohnt. Fuer insgesamt 14 $ haben wir uns richtig satt gegessen, tranken 6 Tees und gewannen 3 Preise. Wat ne Fun, Alta! Hehe. Viele Gruesse aus Bowen, wir haben euch lieb.
P.s.: Wir koennen bei unserem Arbeitgeber Retravision Bowen alle Waren zum Einkaufpreis erwerben. Falls also jemand noch irgendwas braucht, meldet euch einfach.
;-)
1 commentErkenntnis des Tages!
Liebes Tagebuch, wir haben uns schon sehr lange gefragt, warum in Australien so wahnsinnnig viele 4WD – Fahrzeuge auf den Strassen sind. Praktisch ueberall sieht man sie und jeder hat mindestens einen in der Garage. Die Antwort hat sich erst im Verlauf der Reise rausgestellt: Deswegen, weils noetig ist! Die Strassen sind tatsaechlich oft verdammt schlecht und man muss aufpassen, dass man mit einem ‘normalen’ Strassenauto heil durchkommt. Nachdem Bowen rund 3 Wochen lang im Regen untergegangen ist, offenbaren sich auch die Probleme. Offensichtlich werden Loecher im Boden nicht mit Teer gefuellt und einigermassen ordentlich versiegelt, nein, in Australien wird einfach ein Gemisch aus Dreck und Steinen in die Loecher gekippt. Das funktioniert auch so lange gut, wie es trocken ist. Sobald der erste Regen laenger als ein paar Tage bleibt, werden die Strassen richtig schoen durchgespuelt und die Loecher kommen wieder zum Vorschein. Andererseits darf man sich schon ziemlich darueber freuen, dass es in Bowen Strassen gibt. Faehrt man ein bisschen tiefer ins Inland und verlaesst dann vielleicht auch noch den Highway (2 spurig, schlechter als jede deutsche Bundesstrasse), kann es sehr gut sein, dass man auf einer Strasse endet, die hier einfach nur als ‘unsealed’ bezeichnet wird. Das ist ein Feldweg, in unserem Verstaendnis. Befahrbar nur, wenn es nicht regnet und tatsaechlich nicht ungefaehrlich fuer Achsen und Aufhaengung, da auch hier recht tiefe Loecher im Boden ihr Glueck versuchen und den Wagen beschaedigen wollen. Wir sind schon ein paar Mal gefragt worden, was man in Australien am haeufigsten sieht, so quasi in der Natur. Ganz einfach: Tote Kangaroos und kaputte Autoreifen am Strassenrand. Komisch, ist aber so!
Bis spaeter, schoenes Wochenende, wir haben gleich Feierabend! Ach ja, die Sonne scheint und es bleibt wohl so. Wir haben euch lieb!
3 commentsWe come from a land down under
Wir leben noch! Bowen hat uns immer noch in seinem Bann. Zur Zeit regnet es immer und immer wieder, tagsueber, abends, nachts und dazwischen auch. Sehr angenehm, vor allem, wenn man im Zelt lebt. Wir wollen uns ja nicht beschweren, aber langsam wird es auch im Zelt nass. Die Kaelte und Feuchtigkeit kriecht in alle Ecken und von unten in den Innenraum. Bah! Die Locals sprechen von einem sehr ungewoehnlichen Phaenomen. Tolle Aussage. Wir haben die “Fakten” ueber das Wetter in Bowen, extrahiert aus dem seltsamen Gequatsche der Locals, zusammengefasst. Aussagen, die mindestens 2 mal vorkamen, sind fuer uns “Wahrheit” und tauchen somit hier auf. Zusammenfassung der Wetterlage in einem kleinen Aufsatz: Wir befinden uns im totalen Norden Australiens und auch relativ nah am Aequator. Die Regenzeit (von Januar bis Maerz/April) ist schon lange vorbei, daher sollte der vom Himmel fallende Regen eigentlich nicht mehr besonders auffallen. Tut er aber. Es ist sauviel!!! In den letzten 6 Jahren hat es in Bowen in der Regenzeit entweder ueberhaupt nicht geregnet oder minimal (unter 30 cm Niederschlag / Regenzeit). Ausserhalb der Regenzeit regnet es nie laenger als 2 Tage und dann auch nicht konstant. Es fallen ein paar Tropfen und das war es dann. Nicht so im Moment! Regen, Regen, Regen! Und, ein Teufelskreis hat begonnen: Die Tomaten- und Gemuesesaison faengt seit ewigen Zeiten immer im Juni an und das aus gutem Grund. Dann ist es trocken und die Trucks der Gemuese- und Obstpfluecker kommen prima durch den harten Boden der Felder. Nicht so dieses Jahr! Zur Zeit kommt niemand durch die Felder. Alles steht unter Wasser, Matsch ueberall. Die Horden von Backpackern, die einen Job im Farmbusiness haben, verdienen nichts und koennen somit auch nichts ausgeben, da es nichts zu pfluecken und zu verpacken gibt. Die Pubs beschweren sich, da kein Geld eingenommen wird, weil niemand Geld verdient hat, was er ausgeben kann. Und, wie beim letzten Mal: Asiaten verstopfen das Internet. An jedem verdammten Regentag. Aber, uns beide interessiert das Wetter tagsueber nicht wirklich, da wir mittlerweile bei Retravision arbeiten (Fotos folgen!). Reg ist Maedchen fuer alles, arangiert den Verkaufsraum und hilft Nachmittags die Kinder ruhig zu halten. Ich schule die Mitarbeiter am PC, helfe ihnen zu verstehen, wie Computer funktionieren (haha) und trainiere sie mehr Computer zu verkaufen und besseren IT-Service anzubieten (deep knowledge, hust). Ausserdem verkaufe ich Toaster, Waschmaschinen, Gitarren, Mikrowellen, Laptops und Internetzugaenge. Haushaltsgeraete waren immer meine Leidenschaft. Yeah! Wir haben definitiv und jeden Tag, trotz des Wetters, jede Menge Spass und werden jetzt wohl auch wieder oefter schreiben, da es hier Internetzugang umsonst gibt.
Herzlichen Glueckwunsch zum Geburtstag, Binser (!) und viele Gruesse an alle anderen! Wir haben euch lieb! Euer White Tent Trash!
5 commentsAsiaten verstopfen das Internet!!!
Liebes Tagebuch, wir sind nun immer noch in Bowen und es gibt einiges zu berichten. Leider haben in den letzten Tagen Asiaten die Stadt unsicher gemacht und an jedem Terminal war mindestens einer zu finden. Daher, dies ist der erste Besuch im Netz seit knapp 2 Wochen. In dieser Zeit ist dann auch mal einiges passiert. Das wichtigeste Zuerst: Lyn und Chris sind da. Wir haben nicht mit ihnen gerechnet und kannten sie vorher vor allem einfach nicht, aber jetzt sind sie da. Und, es macht Spass. Beide sind mittlerweile Nachbarn auf dem Campingplatz und wir haben in der Tat eine schoene Zeit, da sie auch froehlich Arbeit suchen und sie vor allem einfach nett sind. Er ist Australier, sie Belgierin und beide haben sich in Schottland kennengelernt. Wie dem auch sei, Reg und ich haben die in den letzten Wochen Arbeit gesucht, gefunden und schon wieder gekuendigt. Alles fing damit an, dass wir uns ueberlegt hatten ein wenig laenger an der Ostkueste zu bleiben und dort Arbeit zu finden, spaetestens bis Cairns. Cairns ist mittlerweile nur noch knapp 600 km weit weg und somit rueckte die Arbeit auch immer naeher. Da man im Farmgeschaeft ziemlich gutes Geld machen kann und zudem auch noch das Visum um 1 Jahr verlaengert bekommt, falls man 3 Monate als Saisonarbeiter durchhaelt, wollten wir in Bowen (die Gemuesemetropole Queenslands) Arbeit finden. Nachdem wir rund 1 Woche lang bei allen moeglichen Farmen angeklopft haben, hat Lyn uns letzte Woche Montag morgens mit zur Allensleigh Farm mitgenommen. Alles war fantastisch. Es gab Arbeit, man muss nur 13 % Steuern zahlen und Freitag ist Zahltag. Geil. Insgesamt haben wir uns rund 7 Tage verdammt hart abgemueht, sind morgens um 6 Uhr aufgestanden und haben hart gearbeitet. Reg hat Capsicums (Paprika) sortiert und verpackt, ich habe die Kisten gewogen, die Kartons verschlossen, auf eine Palette gehoben und die Halle saubergehalten. Insgesamt eine sehr muehselige Angelegenheit. Aber, die Arbeit war draussen und Spass hat es auf eine perverse Art auch gemacht. Man ist Abends dermassen am Ende, dass man nochmal richtig reflektiert, wie gut es ist, auch was anderes zu koennen. Heute haben wir dann gekuendigt, da der Arbeitgeber Peter fuer uns draussen nichts mehr zu tun hatte und wir in der Halle arbeiten sollten. Wir haben dankend abgelehnt, gekuendigt und planen jetzt unsere Reise weiter. Moeglicherweise suchen wir uns in Bowen aber auch andere Jobs, da der Plan zur Zeit vorsieht, mit Lyn und Chris ein bisschen durch die Gegend zu reisen. Die beiden muessen noch arbeiten, da ihnen das Geld ausgegangen ist. Bei uns ist es eher der Gedanke, jetzt zu arbeiten um es am Ende des Jahres nicht zu muessen. Mal schauen.
Wie ihr sicher aus der internationalen Presse mitbekommen habt, wird zur Zeit in Bowen ein Film ueber die Invasion der Japaner in Darwin gedreht. Die Japaner, die mit den Deutschen zu der Zeit kooperiert haben, waren offensichtlich nicht erfolgreich, da Australien nicht Asiatisch regiert wird. Obwohl man das ein oder andere Mal trotzdem den Eindruck hat. Hier sind soooo viele Asiaten, Dr. Straenge, es wuerde ihnen gefallen. Sehr sogar. Nicole Kidman spielt uebrigens die Hauptrolle. Verdammt, ich habe das Ende des Films verraten. Chris (von Lyn der) spielt im Film eine Komparsenrolle, er ist ein Soldat auf einem Ausguck. Jawohl! Ich bin sehr gespannt und werde mir dem Film deswegen anschauen. Nur deswegen. Und, nachdem wir heute gekuendigt haben und unseren ersten voellig freien Tag morgen haben werden, wird es eine kleine Feier auf unserem Grundstueck am Abend geben. Falls also irgendjemand Lust hat vorbeizukommen, bitte gerne. Wir sind da.
Nochmal viele Gruesse an alle, die hier froehlich mitlesen. Wir sehen in den Statistiken, dass es eine ganze Menge Leute sind und wir freuen uns ueber jeden einzelnen. Bis spaeter, wir haben euch lieb!!! Euer White Tent Trash aus Tralien.
;-)
4 comments74 Islands. 1 Bowen. / Mix
Liebes Tagebuch, heute wird ein bunter Mischmasch aus Erlebtem gerichtet. Diesmal auch komplett ohne Zusammenhang, da wir uns in Bowen befinden und erstmal vorhaben hier zu bleiben. Es gibt ein paar Jobs im Farmbereich und, naja, sonst eigentlich nix. Passiert ist auch nicht so schrecklich viel, ausser dass wir uns an das Klima hier oben im Norden gewoehnen muessen und ziemlich oehm sind. Und, Bowen ist im wesentlichen ein wahnsinnig grosses Nichts. Aber, es ist die Region die fast am meisten Gemuese hier im Norden produziert. Also, so aehnlich wie die Eifel. Demensprechend witzig sind auch die Menschen die hier leben. Alles Farmer. Bowen ist 2004 uebrigens zur freundlichsten Stadt Queensland gewaehlt worden. Warum? Das weiss wohl niemand so genau. Egal, der Strand ist recht geil und es ist rund um die Uhr warm. Das Kino hat immer Donnerstag bis Sonntags offen und zeigt zur Zeit Pirates of the…..was auch immer.
Folgendes ist in den letzten Wochen noch passiert, was bisher keinen Platz hatte erwaehnt zu werden: Es gibt Menschen in Deutschland, die uns wichtig sind, und die offensichtlich einfach nicht mehr existieren, bzw. keine Lust mehr dazu haben. Kommuniktion ist nicht moeglich, wir erreichen sie nicht. Komisch und schade. / Wir hatten einen lustigen Abend in Agnes Waters mit Charlton Heston und seiner Frau. Beide sind taubstumm und die Verstaendigung war schwierig, aber doch irgendwie erfolgreich. Beide sind sehr nett. Schoener Abend. / Auf dem Weg nach Rainbow Beach wurde der Wagen immer lauter, hinten links. Irgendwann wurde das Fahrgefuehl auch matschig. Der Reifen war platt. Beaurepairs hat uns freundlicherweise den Reifen fuer 79 $ ersetzt. Das ganze hat 17 Minuten gedauert. Da soll sich ATU mal ein Beispiel nehmen. Ach ja, der Reifenheini war auch noch verdammt nett! / Aka, den Engel, den du mir geschenkt hast, habe ich im Wagen aufgehangen. Er ist ja wohl ein Schutzengel und wir koennen uns dafuer nur bedanken. Offensichtlich funkioniert er. Danke! / Ich bin in Gympie von einer Spinne gebissen worden. Eine ‘Redback’ war es vermutlich. Meine Hand war rund 4 Tage extrem geschwollen, danach ging es. Die Spinnen hier sind nicht alle toedlich. / Niel aus Lismore hat immer gesagt, dass wir vor allem auf Kokosnuesse achten sollen. Alles andere wuerden wir sowieso merken. / Wir haben uns ein neues Zelt gekauft (inkl. Vorzelt), eine Stehlampe und ein bisschen Campingzeugs drumrum. Langsam wird es gemuetlich im Zelt. Der ganze Regen hat uns dazu gezwungen / Dr. Straenge wird uns wohl im Sommer besuchen kommen, wir sind sehr gespannt. Wir haben alles fuer sie organisiert, Herr Dr.! / Auch wenn man sich hier auf Jobs bewirbt (und sie koennen noch so beschissen sein) muss man ein Resume einwerfen oder mitbringen. RedRooster z.B. macht wirklich richtig aufwendig Interviews mit den Leuten. Subway ist da nicht so waehlerisch. Reg haette bei Subway halbtags arbeiten koennen, wir haben dankend abgelehnt. / An dem Tag, als wir den platten Reifen hatten, habe ich morgens meine Schlappen auf die Stossstange gelegt und vergessen. 3 km spaeter in der Stadt war immerhin noch einer da, den anderen haben wir spaeter mit viel Glueck an der Ausfahrt des Campingplatzes gefunden. Trottel. / Nein, Ram, das Wahrzeichen von Bowen ist kein angemaltes Osterei. Hehe. War aber schon nicht so schlecht! / Um einen Bankaccount als Auslaender nach der Frist von 6 Wochen zu eroeffnen, braucht man mindestens 4 verschiedene Ausweise: Bei Reg reichten beide Fuehrerscheine, die Versicherungskarte und die deutsche Bankkarte. Sicher ist sicher, so wuerde es in Deutschland wohl auch gehen. / Es gibt einige grosse Supermarktketten und meine Lieblingskette ist Bi-Lo. Die alten Hasen der Hayscrew werden wohl verstehen warum. Ich kaufe, wenn moeglich nur bei Bi-Lo! Jawohl. / Es gibt keine Rechtschreipfehler in diesem Blog und keine Fnords im Fernsehen. / Herzlichen Glueckwunsch zum Geburtstag, Papa. Ist schoen, wenn man immer 40 ist, oder? Wir konnten leider nicht zum Kuchen kommen, naechstes Jahr aber gerne!
Ernsthafte Anmerkung: Vielen Dank an alle Leutchen, die sich wirklich regelmaessig bei uns melden!!! Es freut uns jedes Mal, wenn wir e-Post, Anrufe, SMS, etc. bekommen. Danke schoen, ist gut zu wissen, dass ihr uns nicht vergessen habt!
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