Archive for April, 2009
Kcuf#015
“Always forgive your enemies; nothing annoys them so much.”
Oscar Wilde
Comments are off for this postRise of the Idiots
Eigentlich wollte ich zum Thema Finanzkrise genau ‘nichts’ schreiben, leider ist die Debatte und die Praesentation des Themas in den Medien so bescheiden, dass ich mich genoetigt sehe doch kurz und knapp meine Gedanken niederzuschreiben. Nur zur Info: Ich habe kein Geld verloren oder sonst irgendeinen direkt spuerbaren Nachteil durch die ‘Krise’ ausser des haemmernden Schmerzes im Kopf, der entsteht, wenn sogenannte Experten darueber schwadronieren. Ich schreibe dies mit der Gewissheit, dass mit mehr Weitsicht einiges haette verhindert werden koennen. Ach ja, und weil mich die Dreistigkeit und Dummheit des Finanzwesens und der Politik masslos ankotzt.
Was ist passiert? Kurz und knapp, niemand weiss es wohl so genau. Scheinbar haben sich Banken und somit das internationale Finanzwesen auf ein Schneeballsystem eingelassen und praktisch gegenseitig eigentlich nichtvorhandenes Geld verliehen, verzinst und waghalsig verspielt. Der Endkunde verlor schliesslich sein Geld weil er zu gierig war und sich auf unglaublich schlechte Vertraege mit astronomischen Gewinnen einliess, die dann allerdings schlicht und einfach platzten. Firmenkunden sind pleite, weil sie sich bei ihren Einkaufstouren zu weit aus dem Fenster gelehnt haben und nun leider, verursacht durch eben jene “Krise”, keine Kredite zur Sicherung des Unternehnems mehr erhalten. Banken sind bankrott, weil sie mit dem Geld anderer Leute Gluecksspiel betrieben und verloren. All diejenigen, die wegen der “Krise” vor dem Bankrot stehen sollten sich dringend Gedanken ueber die Weitsichtigkeit ihrer Unternehmung machen. Kleiner Tip: Ihr findet sie nicht, sie ist nicht vorhanden.
Was ist das eigentliche Problem? Hauptproblem ist die Weigerung, in Zeiten des Aufschwungs, Ruecklagen fuer die (immer) kommende Krise und der damit verbunden Marktbereinigung zurueckzulegen. Unserer System der kapitalistisschen Marktwirtschaft krankt, weil als praktisch einzig erklaertes Ziel die Gewinnmaximierung im Fokus steht und nicht die Nachhaltigkeit sowie der Erhalt der Unternehmung und der Arbeitsplaetze. Es spricht andererseits nicht dagegen, wenn Firmen hoch pokern und verlieren, das reinigt schliesslich die Maerkte. Grundsaetzlich falsch ist allerdings die Einmischung der Regierung zum der Erhalt dieser “kranken” Unternehmung durch Staatsunterstuetzung und somit unsere Steuern. Dies passiert gerade.
Und jetzt? Jetzt steht der deutsche Michel da und schaut dumm in der Gegend rum. “Viele werden den Job verlieren”, denkt er, “Ich auch?”, und spart weiter froehlich Geld auf seinem Sparbuch, wenn er nicht alles bei der Icelandic – Bank verloren hat. Wieder nichts gelernt, nichts an die Kinder weitergegeben und nichts veraendert. Fail.
Wie haette das verhindert werden koennen? Ganz einfach, es muss ein Umdenken stattfinden, allerdings kein besonders umfangreiches und lange nicht so einschneidend wie man annehmen mag. Fakt ist: Das Konzept des unendlichen Wirtschaftswachstums kann nicht funktionieren. Dass Wirtschaftskreislaeufe immer zyklisch ablaufen und sich Phasen von Wachstum mit Nachfragerueckgaengen abwechseln ist nun wirklich kein Geheimnis. Wir muessen von der Utopie der immerfort wachsenden Wirtschaft abruecken und uns damit arrangieren, dass es dieses Konstrukt einfach nicht gibt.
Hae? Ein klassisches Beispiel: Niemand braucht ploetzlich doppelt soviel Toilettenpapier als am Tag vorher, die Nachfrage nach diesem Artikel pro Person pro Tag bleibt also immer ungefaehr gleich. Unendliches Wachstum ist offensichtlich hier nicht moeglich. Genauso verhaelt es sich auch mit fast allen anderen Artikeln, wenn man nachfragesteigernde Massnahmen wie z.B. Werbung und Sucht nicht beachtet.
Tja, und in der Zukunft? Ein Umdenken ist notwendig. Firmen muessen motiviert werden waehrend der Aufschwuenge Ruecklagen zu bilden um in Zeiten des negativem Wachstums ihre Mitarbeiter halten und ihre Geschaefte solvent weiterfuehren zu koennen.
Deutschland steht nun ein negatives Wachstum von ~ 6 % bevor. Dies scheint Grund genug zu sein in Politik und Wirtschaft Panik zu verbreiten. In einem System der Nachhaltigkeit wuerde dies allerdings kaum Beachtung finden, viel zu sehr waere man sich des Auf und Abs der Wirtschaft bewusst.
Umsatzeinbrueche, wen kuemmerts? In einer Wirtschaft der Nachhaltigkeit machen 6 % Rueckgang nicht viel aus, eben grade weil man sich damit arrangiert hat, dass es auch Zyklen des negativen Wachstums geben kann. In unserem kaputten und gierigen Wirtschaftssystem fuehrt das allerdings zu Massenentlassungen und Panik. Es ist mir voellig unverstaendlich, wie man mit einer solchen Grundeinstellung ein Land reagieren kann.
Einige Worte des Entgegenkommens:
Vielen Dank an all die Idioten da draussen, die mich ueber Steuern sinnlose Konjunkturpakete zahlen lassen, fuer Verluste, die durch ihre gierige, masslose und gewinnmaximierende Grundeinstellung verursacht wurden. Ich haette euch gerne Pleite gesehen. Aber was nicht ist kann ja bekanntlich noch werden.
Kcuf#014
“I’m the enemy because I like to think. I like to read. I’m into freedom of speech and freedom of choice. I’m the kind of guy that could sit in a greasy spoon and wonder, gee, should I have the T-bone steak or the jumbo rack of barbecue ribs or the side order of gravy fries? I want high cholesterol. I would eat bacon and butter and buckets of cheese. Okay? I want to smoke Cuban cigars the size of Cincinnati in the nonsmoking section. I want to run through the streets naked with green Jell-O all over my body reading Playboy magazine. Why? Because I might suddenly feel the need to. Okay, pal?”
Denis Leary