Leben in Basic
Eigentlich funktioniert in Dakar alles genauso wie in der Heimt, praktisch aber eben doch nicht. Als Weisser faellt man ueberhaupt schon ziemlich auf, mit unserer westlichen Kleidung sowieso. Daher: Egal, wo man hingeht, was man macht und was man vorhat…man hat die ganze Zeit das Gefuehl auf Schritt und Tritt von allen Umstehenden beobachtet zu werden. Wenn dann die deutsche Introvertiertheit auch noch auf die senegalesische Offenheit trifft, kann es einem schnell zu viel werden. Viele fliegende Haendler kommen oft schon im Laufschritt angelaufen, wenn sie uns erspaeht haben. Meist hilft ein freundliches “Non, merci!”, bei einigen sehr anhaenglichen Gesellen kann es aber auch passieren, dass sie uns noch ein Stueck begleiten und auf Wolof oder Franzoesisch zutexten. Am Anfang war das alles ziemlich laestig,
irgendwann haben wir uns aber komischweise daran gewoenht, zumal man dem ein oder anderem Dialog auch etwas interessantes entlocken kann. Die Leutchen sind in der Regel auch ziemlich freundlich und wollen uns eben einfach ihre Waren verkaufen, am liebsten ueberteuert. Preise sind ueberhaupt so ein Thema. Als Weisser bezahlt man bei den meisten Sehenswuerdigkeiten zusaetzlich zu den normalen Gebuehren oft noch einen saftigen Zuschlag. Richtig offiziell ist das dann oft nicht, wehren kann man sich meistens aber auch nicht wirklich. Ziemlich schnell faellt auf, dass man ziemlich lange und ausgiebig Feilschen muss, um halbwegs vernueftige Preise zu erzielen. Das nimmt einem niemand uebel, allerdings darf man sich auf haarstreubende Geschichten und wuetende Gesichter einstellen. Die Wut ist allerdings direkt
verzogen, sobald man sich auf einen Preis geeinigt hat. Das Gezetter ist Teil des Konzepts. Reg’s Gastfamilie hat fuer uns die Faustregel aufgestellt, dass wir jeden Preis vierteln koennen und am Ende 50 Franc aufschlagen sollen, um einen fairen Preis zu erzielen. So billig wird es fuer uns oft nicht, was dann aber auch nicht wirklich tragisch ist, weil eigentlich alles im Vergleich mit DE relativ guenstig ist. Anway, wir leben uns ein. :-)