La Nina’s influence
“In Australien regnet es nie!” – Dieser Satz ist grob falsch und wird haeufig von Leuten verwendet, die meist notorische Luegner, Halbkriminelle oder in irgendeiner Art und Weise aus der Tourismusindustrie kommen. Leute, wacht auf!!! Ihr werdet verarscht! Wie oft haben wir den wimmernden Satz mittlerweile schon gehoert: “Wir haben die schlimmste Duerre seit 14 Jahren…”. Bullshit, moechte ich dann bruellen, die Leute an die Hand nehmen und mit dem Gesicht in noch feuchte, gruene Gras druecken. Bullshit! Australien ist imho kein Stueck besser als Europa, es regnet (gefuehlt) oft, gerne und mir definitiv viel zu viel. Ob man dem Regen entfliehen kann? Mmh, es kommt wohl drauf an, wo man sich wann befindet. Traditionell und aus religioesen Gruenden moeche man sich als Regenhasser im australischen Sommer eher nicht im Norden aufhalten, praktisch staendiger Regen und gleichzeitig bruellende Hitze kochen einem die Birne weich. Wir hatten unsere Hausaufgaben gemacht und unsere Route dementsprechend geplant. Im austr. Herbst an der Ostkueste von Canberra aus Richtung Norden gestartet, gabs zwar immer ein bisschen Regen, aber alles blieb im Rahmen. Den austr. Winter (Sommer DE) haben wir im angenehm warmen und dann relativ trockenen Norden verbracht und in Bowen ueberwintert. Anfang der Fruehjahrs machten wir uns Richtung Outback auf und somit Richtung Mitte des Landes und bevor der Sommer richtig da war, waren wir auch schon im Sueden. Durch diese Reiseroute konnten wir die Temperatur immer im zeltbaren Bereich halten. Jetzt allerdings passt irgendwas nicht mehr so richtig. Wir haben eigentlich grade Hochsommer und obwohl wir uns im relativen Sueden der Ostkueste aufhalten, in dem es zwar recht viel Regenwald gibt, sollte es im Moment einfach nicht staendig regnen. Sollte, sollte, verdammt noch mal. Wat geht ab? Alles hat sich folgendermassen entwickelt…nach Durras North sind wir Richtung Jervis Bay gereist, eine ziemlich ueberteuerte, touristische Gegend, wo es nur zweit Typen Mensch gibt. Abgehalfterte Bewohner oder abgehalfterte Toruisten, die einen wie die anderen nicht wirklich lange zu ertragen. Und obwohl Jervis angeblich den weissesten Sand der Welt hat, haben wir ihn uns nicht angesehen. Zaeck. Unser Zeltplatz der Wahl lag dann auf der anderen Seite der Bucht, sehr schoen versteckt am Ende einer 25 km langen Fahrt durch Sumpfgebiet, wieder mal in einem Ort, der nur deswegen existiert, weil Touristen dort angeln oder am Strand rumlungern. Der erste Tag war sonnig, in der Nacht fing aber das Unheil an. Der Regen begann gegen 2200 Uhr, prasselte erstmal locker die gesamte Nacht durch und hat praktisch bis heute (5 Tage spaeter) nicht aufgehoert. Wahnsinn!!! Ich koennte kotzen! Wir haben unser Lager im stroemenden Regen abgebaut und sind ueber Nowra (Dreckskaff) nach Kiama gerast, auf der Hoffnung, dem Regen zu entfliehen. Lustigerweise regnet es im Moment ueberall an der Ostkueste und der Wetterbericht verspricht, dass es noch rund 4 Tage lang so bleibt. Wir wohnen jetzt im leicht ranzigen Backpacker in Kiama und werden wohl bald nach Sydney aufbrechen, vermutlich, sobald der Regen aufhoert. Aber, es ist kaum zu glauben, wir haben tatsaechlich gute Laune, kostenloses Internet in der Bibliothek und freuen uns, einfach so, vor allem aber, weil wir jetzt die Wahrheit kennen…!
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