::People of the sun::

Yeah, that'll do. Ta!

Gefaehrliches Wasser…

……Australiens Hauptproblem ist komischerweise Wasser. Obwohl es rundherum reichlich davon gibt, ist es in vielen Ballungsgebieten nur sehr knapp vorhanden. Vor allem an der dicht besiedelten Kueste rund um Brisbane fiel es extrem auf. Schilder, die dezent, aber deutlich, darauf hinweisen, dass jeder, der laenger als 3 Minuten duscht, eigentlich erschossen gehoert. Einige Campingplaetze bitten um Mithilfe und fordern dazu auf Langduscher zu denunzieren. Die letzten Jahre waren offensichtlich so wahnsinnig trocken, dass es vielerorts mittlerweile zu ernsthaften Problemen fuehrt. Brisbane zum Beispiel hat echte Probleme, die Stadt ist aeusserst trocken und zurzeit brauchte man eine Genehmigung der Stadt, wenn man den Rasenstreifen vor seinem Geschaeft vor dem sicheren Verbrennungstod retten moechte und waessern will. Ohne Genehmigung ist es streng verboten und wird mit hohen Strafen verfolgt. Ist also vermutlich noch schlimmer, als Raubkopien herzustellen. Andere Laender, andere Sitten.

……Aber, wenn man schlicht und einfach vomn der gesamten Problemtaik absieht und sich wieder, wie es sich fuer echte Traveller gehoert, auf seine Kernkompetenz – naemlich am Strand rumliegen – konzentriert, faellt auf, dass es ziemliche Unterschiede bei der Qualitaet der Straende und der Art, wie man im Meer umkommen kann, gibt. Waehrend im Sueden eher Haieattacken und starke Stroemungen den unerfahrenen Reisenden in seine Grenzen weist, bietet der Norden der Ostkueste noch ein paar ganz andere Besonderheiten, die vom Local in jedem beliebigen Kuestenort gerne zum Besten gegeben werden. Die kompletteste Zusammenfassung der Gefahren habe ich heute in einem kleinen Take-Away – Laden gehoert, als ich fragte, ob es ungefaehrlich sei schwimmen zu gehen. Die Frage reizt scheinbar jeden Australier und seine Antwort wird dementsprechend umfangreich ausfallen. Also, wir befinden uns am Newell Beach, 4 km hinter Mossman, was wiederum knapp 20 km von Port Douglas entfernt liegt und wieder als Aussenposten der Zivilisation bezeichnet werden kann. Newell Beach naemlich ist am Arsch der Welt. Die Frage ob das Schwimmen im Meer ungefaehrlich ist, wird jeder befragte Australier aufgrund ziemlich bescheuerter Gesetzte immer mit einem klaren ……“NEIN” beantworten. Tatsaechlich ist ein Gesetz so anwendbar, dass wenn ich ein “Ja” auf dieselbe Frage bekaeme und daraufhin im Wasser umkaeme, meine Hinterbliebenen den Beantworter der Frage schlicht und einfach in den Ruim klagen koennten. Die Begruendung ist dabei einfach: Er hat behauptet, es sei sicher, also uebernahm er Verantwortung fuer mich. In Deutschland zum Glueck undenkbar. Die Leutchen sollen ruhig weiterhin fuer sich selbst denken. Zurueck zu meiner Frage am Newell Beach…die Antwort der netten, rundlichen Dame im Shop war: “Schwimmen in Newell ist sicherlich nicht so gefaehrlich wie andersowo, wenn man mal davon absieht, dass Steve Irvine [der Crocodile – Irvine] letztes Jahr auf dem Weg zur Insel dort drueben [zeigend] von einem Rochen aufgespiesst wurde und starb. Die Salties [Salzwasserkrokodile] tummeln sich hier am Strand und versuchen von einem Fluss zum naechsten zu kommen, ausserdem ist die Stroemung relativ stark und zieht Richtung der unter der Wasseroberflaeche liegenden Riffe hin. Zurzeit gibt es zwar keine Stinger [toedliche Quallen], aber man weis ja nie. Die Saison faengt ……schliesslich bald an. Naja, und denk bitte an die Seeschlangen, die hier oefters auftauchen. Insgesamt kann ich nur davon abraten, hier schwimmen zu gehen, andererseits gibt es einige Locals [wahnsinnige Ortsansaessige], die regelmaessig schwimmen gehen.” Die Antwort sass. Auf meine naechste Frage, ob sie ab und an mal die Fuesse ins Wasser stecken wuerde, schaute sie mich nur laechelnd an und sagte “Nein, nie, ich bin doch nicht verrueckt.” Gut, dann nicht. Meine Idee, schimmen zu gehen habe ich begraben und sass eine weitere halbe Stunde im Sand, vorbereitet, jederzeit von irgendeinem toedlichen Tier umgebracht zu werden. Der Strand sah vorher eigentlich ganz nett aus, nach dem Gespraech hatte er irgendwie ein bisschen seiner Leichtigkeit verloren. Komisch. Viel Spass jedem, der ins Wasser geht…im Sueden ist es recht unproblematisch, Haie hin oder her. Im Norden rate ich allerdings dringend, einfach mal ein paar Locals zu fragen. Danach hat man meist eh keine Lust mehr, dafuer wieder ein paar nette Geschichten auf Lager…;-)

Ach ja, Kangaroos sind meistens ungefaehrlich…

3 comments

3 Comments so far

  1. Marc September 7th, 2007 3:53 pm

    Ich hätte gerne ein Kangaroo. Bringt Ihr mir welche mit?

  2. Jenny September 11th, 2007 12:54 pm

    Du könntest dir aber auch einfach so ein Kettenhemd aus rostfreiem Supermetall organisieren, (Seeschlangen), und darunter so eine Ganzkörpernylonstrumpfhose tragen (Quallen) und immer so eine Harpune dabei haben (Salties, Rochen, Irvine-Trittbrettfahrer). Weil es ja auch irgendwie frustrierend sein muss an einem so atemberaubend schönen Strand zu sein und wegen so ein paar Kinkerlitzchen nicht ins Wasser zu können!

  3. Sme September 12th, 2007 2:34 am

    Stimmt. Ist es. Vor allem als Windsurfer kann man das irgendwie kaum ertragen. Wein hilft aber sehr…
    ;-)